Mit einer extrem komplexen Fehlbildung kam der kleine Kärntner im Linzer Kinderkrankenhaus zur Welt. Eine Computertomografie ermöglichte es den Chirurgen, mit nur zwei Eingriffen alles zu „richten“. Die Eltern sind nach dem geglückten Eingriff überglücklich, wie sie der „Krone“ schilderten.
„Es war ein Weltuntergang, wir waren beide komplett überrumpelt“, schildert Bianca Wechselberger. „Man fragt sich unzählige Male, wie das passieren kann!“ Weder in ihrer Familie, noch in der von ihrem Lebensgefährten Steven Hollauf habe es jemals Herzfehler gegeben. „Man macht sich so viele Vorwürfe. Das war schon eine massive Belastung für uns, und es begann bereits fünf Monate vor der Geburt, als die Fehlbildungen bei einem Organscreening entdeckt worden sind“, pflichtet der 31-Jährige bei und ergänzt: „Elias hat sich uns ausgesucht. Jetzt blieb nur die Frage: Wie meistern wir das jetzt?“
Mehrere komplexe Herzfehler
Doch von Anfang an: Bei einer pränatalen Untersuchung in Klagenfurt wurde dem Paar aus Wolfsberg in Kärnten eröffnet, dass ihr ungeborener Nachwuchs an mehreren sehr komplexen Herzfehlern leidet. „Beim Elias ist das Problem, dass sich die rechte Herzkammer nicht ausgebildet hat, wodurch eine Kammer fehlt, die für den Lungenkreislauf wichtig ist. Das führt dazu, dass Kinder wie er eine Reihe von OPs brauchen“, erklärt Julian Hochpöchler, zuständiger Assistenzarzt am Linzer Kinder- und Jugendklinikum.
Achtstündige Operation
„Zusätzlich hatte er ein Loch in der Herzscheidewand, die die linke von der rechten Kammer trennt, manche Gefäße waren nicht dort wo sie sein sollten, andere waren nicht richtig verbunden.“ All das habe man bei der achtstündigen ersten OP richten, und drei Monate warten müssen, damit sich die Kreislaufsituation stabilisiert.
Dreidimensionale Modellierung
Ermöglicht hatte diese komplexe Operation ein CT-Scan und die dadurch ermöglichte dreidimensionale Modellierung des Herzen des Neugeborenen. „An seinem zweiten Lebenstag haben wir den CT-Scan gemacht. Wenige Tage später gab es die Besprechung mit den Chirurgen“, berichtet David Kielmayer. „Diese konnten sein Herz mithilfe einer VR-Brille ganz genau untersuchen und feststellen, wo die Probleme genau liegen!“ Auch der zweite, vier Stunden lange Eingriff, bei dem das Blut in die richtigen Bahnen umgeleitet wurde, überstand der Dreimonatige ohne Probleme, und konnte eine Woche danach schon wieder nach Hause.
Tatsächliche Ursache ist unklar
„Möglicherweise tragen Infektionen, Umweltfaktoren und Strahlung zur Entstehung von Herzfehlern bei“, informiert Oberarzt Jürgen Steiner. Die tatsächliche Ursache sei aber unbekannt. Auch DNA-Analysen wären unauffällig.
Vor der zweiten Operation hatten wir panische Angst. Aber wir sind unendlich froh und dankbar, Elias in den besten Händen zu wissen!
Bianca Wechselberger und Steven Hollauf, Eltern von Elias
Nach der dritten und letzten Operation im Alter von drei Jahren wird Elias zwar in seinem maximalen Leistungsvermögen eingeschränkt sein, im Alltag hingegen überhaupt nicht.
„Am schlimmsten war es für uns vor der zweiten Operation: jetzt haben wir einander drei Monate kennengelernt, und er ist sehr fixiert auf uns. Schon beim Herauffahren hatten wir panische Angst“, schildern die Eltern. „Aber alles hat perfekt funktioniert, und wir sind unendlich froh und dankbar, Elias in den besten Händen zu wissen!“
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