Konferenz für Teenager

Was Boxen mit psychischer Gesundheit zu tun hat

Zahlreiche Workshops begeisterten die Schüler auf der Konferenz(Bild: Constantin Handl)

1100 Schüler stellten am Donnerstag 58 Projekte für psychosoziale Gesundheit bei der ersten Jugendgesundheitskonferenz in Linz vor. Die Kinder zwischen zwölf und 20 Jahren konnten auch Workshops absolvieren und lauschten einem Vortrag über Stress- und Gefühlsbewältigungsstrategien. 

Fäuste flogen durch die Luft und gepolsterte Handschuhe prallten schwer gegen die Pratzen des Trainers. Doch es war nicht ein Boxwettkampf, der am Donnerstag an der Pädagogischen Hochschule in Linz ausgetragen wurde, sondern die erste OÖ. Jugendgesundheitskonferenz.

Erfolgreiche Premiere
In Kooperation mit dem Land OÖ, pro mente OÖ und der Pädagogischen Hochschule hatten rund 1100 Schüler zwischen zwölf und 20 Jahren seit April insgesamt 58 Projekte zum Thema psychosoziale Gesundheit entworfen und am Donnerstag kurz vorgestellt. Damit war die maximale Teilnehmerzahl erreicht. „Für junge Menschen ist mentale Gesundheit essenziell. Daher wollen wir die Jugendgesundheitskonferenz in den kommenden Jahren auch in die anderen Regionen des Landes bringen“, so Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander (ÖVP).

Kurosch Yazdi-Zorn von pro mente ergänzt: „Wir haben immer weniger junge Menschen, und die sind immer kränker. Schuld ist meistens Stress, und nicht nur schulischer Natur. Das macht mentale Gesundheitsvorsorge wichtig.“

Mit dieser jungen Schülerin sollte man sich besser nicht anlegen(Bild: Constantin Handl)

Unter professioneller Begleitung übten sich Schüler im Breakdance.(Bild: Constantin Handl)

Beim Boxen wurden Koordination, Vertrauen und Bewegung gefördert(Bild: Constantin Handl)

(Bild: Constantin Handl)

Boxen, Breakdance und Wahrnehmung
Doch was hat das alles mit Boxhandschuhen zu tun? Die sind Teil verschiedener Workshops, die in Zusammenarbeit mit pro mente von Pädagogen gebucht werden können. Da wird nicht nur durch Boxtraining Koordination, Bewegung und Vertrauen gefördert – ein anderer Workshop beschäftigt sich damit, wie Aussagen (z. B. „Du hast aber großen Hunger!“) unterschiedlich aufgefasst werden, während im Nebenraum eine Klasse unter professioneller Aufsicht Breakdance übt.

Ich glaube, dass Schule davon lebt, mit den Kindern rauszugehen und ihnen auch andere Perspektiven zu geben. Das tut ihnen sehr gut.

Ines Brunhuber, Lehrerin an der MS 1 Marchtrenk besuchte mit ihrer vierten Klasse schon mehrere Workshops

Bild: Constantin Handl

Neue Perspektiven
„Ich glaube, dass Schule davon lebt, nicht nur in der Klasse zu sitzen, sondern mit den Kindern rauszugehen, externe Leute zu holen und ihnen andere Perspektiven zu geben. Ganzjährig, nicht nur vor den Ferien. Das tut den Schülern sehr gut“, ist Ines Brunhuber, Lehrerin der MS 1 in Marchtrenk überzeugt. „Sportworkshops machen ihnen Spaß, motivieren sie zur Bewegung und bringen sie vom Handy weg. Und manche verfolgen den Sport vielleicht sogar weiter!“