Übernimmt doch Harris?

Parteifreund: „Biden hat mich nicht mehr erkannt“

Ausland
20.07.2024 16:40

Der Druck auf Joe Biden (81), das Handtuch zu werfen, wird von Tag zu Tag größer. Immer mehr führende Demokraten legen ihm nahe, aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft zu steigen. So gab ein Abgeordneter öffentlich zum Besten, Biden haben ihn jüngst bei einer Begegnung nicht mehr erkannt.

Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton aus dem Bundesstaat Massachusetts beschrieb in seiner Rückzugsforderung eine Begegnung mit Biden am Rande der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des D-Days in der Normandie.

„Teil eines tieferen Problems“
„Zum ersten Mal schien er mich nicht zu erkennen“, schrieb Moulton. Das könne zwar mit zunehmendem Alter passieren, er glaube aber, dass seine Erfahrung in der Normandie „Teil eines tieferen Problems“ sei.

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Zum ersten Mal schien er mich nicht zu erkennen.

Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton über US-Präsident Joe Biden

Zweifel an geistiger Fitness Bidens
Hintergrund der Revolte sind Zweifel an der geistigen Fitness des Präsidenten und an seiner Fähigkeit, sein Amt weitere vier Jahre auszuüben. Eine neue Welle an demokratischen Kongressabgeordneten äußerte am Freitag Sorge, dass Biden die Präsidentenwahl gegen seinen republikanischen Kontrahenten Donald Trump verlieren und die Partei womöglich künftig in keiner der beiden Parlamentskammern mehr das Sagen haben dürfte.

Seine Zeit im Weißen Haus könnte abgelaufen sein: US-Präsident Joe Biden (81)
Seine Zeit im Weißen Haus könnte abgelaufen sein: US-Präsident Joe Biden (81)(Bild: AP/The Associated Press)

Der Amtsinhaber, der sich derzeit wegen einer Corona-Infektion isoliert und öffentlich nicht auftritt, gibt sich nach außen hin bisher unbeeindruckt von der parteiinternen Rebellion und kündigte für die kommende Woche seine Rückkehr auf die Wahlkampf-Bühne an. US-Medien zufolge schließt der 81-Jährige angesichts des enormen Widerstandes in den eigenen Reihen insgeheim einen Rückzug aber nicht mehr kategorisch aus.

Am 7. August läuft Frist ab
Lässt Biden im Kampf ums Weiße Haus quasi im letzten Moment also doch noch Ersatz für ihn ran? Er muss sich jedenfalls schnell entscheiden, denn am 7. August läuft die Nominierungsfrist ab. Die Debatte darüber, wer für ihn übernehmen könnte, ist währenddessen so gut wie entschieden: seine Vize Kamala Harris (59). Ihr läuft allerdings die Zeit davon. 

Team der Vize-Präsidentin arbeitet an geheimer Strategie
Doch ihre Unterstützer arbeiten laut „NBC“ und „Politico“ längst an einer Strategie. Ein Plan, den noch niemand öffentlich ausspricht: Biden sollte ihr nicht nur als Kandidat, sondern auch als Präsident umgehend den Vorzug lassen. Seine Corona-Erkrankung sei der ideale Anlass.

Kamala Harris
Kamala Harris(Bild: AFP/APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/Nathan Howard)

Harris ist während Bidens Abwesenheit weiter im Wahlkampf unterwegs und machte am Freitag einen öffentlichkeitswirksamen Stopp in einer Eisdiele in der Hauptstadt Washington. Die sind üblicherweise dem bekennenden Eis-Liebhaber Biden vorbehalten.

„Auf gewisse Weise macht sie gerade das Vorsprechen für die Präsidentschaft“, sagte Harris‘ frühere Kommunikationsdirektorin Ashley Etienne dem Sender CNN. Sie müsse den Leuten zeigen, dass sie bereit sei. „Das muss sie auf tiefgreifendere Weise tun. Die Kampagne muss ihr die Möglichkeit dazu geben.“

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