"Krone" bei Arnie

Schwarzenegger: “Wir feiern heuer gemeinsam”

Adabei
16.12.2012 09:00
Für Arnold Schwarzenegger geht ein hartes Jahr zu Ende. Trotz laufender Scheidung gibt es am Heiligen Abend aber Familienidylle. "Die Kinder werden Maria und mich für immer vereinen", sagte Arnie zur "Krone", die ihn beim Dreh seines neuen Thrillers traf.

Was für ein Jahr! Und jetzt ist bald Weihnachten. Das Fest des Friedens, der Besinnung, der Versöhnung. Arnold Schwarzenegger wird's mit der Familie feiern. Mit Noch-Gattin Maria und mit den vier Kindern. Katherine, Christina, Patrick und Christopher (Bild 2).

Nicht, wie vor dem großen Familien-Crash, in ihrem Feriendomizil im mondänen Sun Valley. Winter-Idylle und Familien-Frieden. Heuer fliegt Arnold allein dorthin, erst nach dem Heiligen Abend. Weil sich seit den friedlichen Sun-Valley-Tagen von anno dazumal familiär ja so einiges ereignet hat. "Fest steht", sagt er und wird dann kurz still und sehr nachdenklich, "dass wir das Fest auch heuer gemeinsam feiern. Vielleicht bei der Maria daheim, vielleicht aber auch bei mir."

Klar ist, dass seine Familie seit dem von ihm - öffentlich und massiv in seiner Biografie "Total Recall" - eingestandenen ehelichen Seitensprung gespalten ist. Aus der von ihm ehrlich gewünschten Versöhnung mit Maria, samt Rückkehr zum Vorher, wird's wohl nichts werden. "Die Scheidung läuft", sagt er. Und: "Wann und wie das Ganze abläuft, liegt bei den Anwälten."

Aber es gibt Weihnachten - und die damit verbundene Idylle und Sentimentalität. Er freut sich darauf. "Wir haben nie wirklich über meine Biografie und meine ehrliche Lebensbeichte geredet. Vor allem darüber, dass damit die ganze Welt das erfahren hat, was bis dahin nur Familienwissen war. Aber ich wollte es so, und ich stehe auch jetzt noch dazu. Alles auf den Tisch, keine Geheimnisse mehr. Natürlich habe ich Maria und die Kinder mit meinem Buch-Geständnis noch mehr verletzt. Ich bin aber so, wie ich bin - und wir werden auch damit fertig werden. Ich liebe meine Kinder und ich weiß, dass sie mich lieben. Sonst würden sie mich nicht jeden Tag anrufen. Auch das Verhältnis zu Maria ist keines, in dem Hass oder Abneigung Platz haben. Wir sind Eltern und gemeinsam für unsere Kinder da. Das vereint uns jetzt, und das wird uns auch für immer vereinen."

Vier Filme in einem Jahr
Die "Krone" hat ihn in Atlanta getroffen. Beim Dreh zu seinem bereits vierten Film innerhalb eines Jahres (in den Drehpausen gibt's Schach mit seinem steirischen Film-Kumpel Dieter Rauter - Bild 3). "Ten" heißt der Action-Streifen, der zurzeit im Örtchen Gainsville, 80 Kilometer nördlich von Atlanta (Georgia), gedreht wird. Arnold ist darin ein abgeklärter und skrupelloser Drogen-Cop, der von allen Seiten von bösen Killern gejagt wird. Für die Kampfszenen, in denen er großteils den eigenen Körper einsetzt, hat er sich zuvor monatelang von einem Karate-Experten trainieren lassen, für Wasser-Action springt er höchstpersönlich in das 13-Grad-Eiswasser des Lake Lanier. Trotzdem macht ihm die zweite Auflage seiner Hollywood-Karriere Riesenspaß.

"Ich habe innerhalb eines Jahres vier Filme gemacht und es gibt Unmengen weiterer Angebote", sagt er, "wenn Drehbuch und Regisseur - wie jetzt bei 'Ten' - passen, dann mach ich auch in Zukunft weiter." Den alten "Conan" wird er auf jeden Fall spielen. "Wahrscheinlich drehen wir ihn im nächsten Jahr in Neuseeland."

An der Fitness sollte es nicht scheitern. Den "Krone"-Reporter hat er im noblen Loews Hotel von Atlanta täglich um sechs Uhr Früh für eine gemeinsame Schwitz-Stunde in der hoteleigenen "Gym" (Bild 4) wachgerüttelt. Arnold als persönlicher Fitnesstrainer. Da beißt man schon die Zähne zusammen und pumpt, wie er, Eisen.

"Will mich in Österreichs Politik nicht einmischen"
Wenn Besuch aus der alten Heimat kommt, dann hat dieser auch Informationspflicht: "Wie geht's meinem Museum in Thal, wie steht's um den Gesundheitszustand vom Fredi Gerstl?" Der ist ja bekanntlich sein "Ziehvater" und mit 89 Lebensjahren gesundheitlich etwas angegriffen. Und er will wissen, was politisch in der Steiermark und in Österreich gerade aktuell ist. Frank Stronach habe ihn bis jetzt noch nicht kontaktiert, sagt er. Nein, er würde ihn im Wahlkampf nicht unterstützen. "Weil ich mich in die österreichische Politik nicht einmischen will. Aber es ist immer gut, wenn neue Bewegungen auftauchen und den Etablierten Dampf machen. Meine Kompetenz liegt in den Umweltfragen, und da bin ich gerne bereit, mich mit Rat und Tat zur Verfügung zu stellen." Er wird Ende Jänner ja als Galionsfigur bei der R-20-Klimaschutzkonferenz in Wien sein. Danach geht es zur Ski-WM nach Schladming.

"Darauf freue ich mich ganz besonders", sagt er. "Ich werde einen Teil meiner Ski-Ausrüstung, vor allem die Schuhe, in die Steiermark vorausschicken und mich dann wieder einmal auf die Planai wagen. Wenn der Hermann Maier oder der Franz Klammer dort sind, könnt's vielleicht sogar ein Legenden-Rennen geben."

Bodenständiger Schwarzenegger
Plötzlich ein schelmisches Grinsen im harten Film-Cop-Gesicht. "Jetzt fahren wir zu Walmart", sagt er. "Kennst du Walmart?" Natürlich kenne ich es - ein Billiggeschäft mit viel Ramschware. Und ich weiß: Er hat noch nie dort eingekauft. Teures in den Nobelboutiquen am Rodeo Drive in Beverly Hills, ja. Aber Walmart? Irgendjemand hat ihm gesagt, dass man dort Morgenmäntel kaufen kann, die so aussehen wie die Tarnanzüge der Soldaten. Wir marschieren also in den Superbilligladen und steuern geradewegs auf die Abteilung mit den Tarn-Morgenmänteln zu. Keiner erkennt ihn. Weil keiner auch nur im Entferntesten vermutet, hier einem Arnold Schwarzenegger zu begegnen. Erst als er eine Verkäuferin um Rat fragt, welche Größe für ihn geeignet sei, beginnt das große Kreischen. Und Arnolds persönliches Walmart-Erlebnis. Es ist ein Eintauchen in die Welt der normalen, nicht sehr begüterten Menschen. Er genießt es, scherzt mit dem Personal und lässt sich mit einigen auch fotografieren (Bild 5).

Teil eines neuen, bescheideneren Arnold? Es ist nicht der von Security-Heerscharen beschützte Gouverneur, nicht der ständig von Paparazzi gejagte Star. Vielleicht aber einer, der bald wieder einmal in einem Walmart einkaufen wird. Einfach so. Weil es ihm Spaß macht, sich einmal unter die ganz normalen Menschen zu mischen. Und vielleicht, weil er insgeheim vielleicht irgendwann doch einmal in jenes harmlose Normalleben zurückkehren will, das er einst in Graz verlassen hat. Es war nett mit dir am Filmset. Frohe Weihnachten mit deiner Familie, Arnold!

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(Bild: kmm)



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