Bei der Honigbiene legt nur die Königin Eier, die Arbeiterinnen sind unfruchtbar. Bei den urtümlicheren Furchenbienen sind noch alle Weibchen fruchtbar. Dennoch züchtet die Königin bei der Staatsgründung nach dem Überwintern in einer ersten Brut kleinwüchsige Arbeiterinnen heran, die sich meist nicht fortpflanzen.
Sie helfen vor allem bei der Aufzucht der nächsten Brut, die Männchen und künftige Königinnen hervorbringt. Nayuta Brand und Michel Chapuisat vom Departement für Ökologie und Evolution der Universität Lausanne haben nun festgestellt, dass die Königin ihrer ersten Brut deutlich weniger Nektar und Pollen verfüttert, wie sie im Online-Fachjournal "Frontiers in Zoology" berichten.
Königin dosiert Futter gezielt
Die zweite Brut bekam 1,4-mal mehr Futter, und zwar vor allem mehr des eiweißreichen Pollens. Die Töchter der ersten Brut waren stets kleiner, leichter und hatten geringere Fettreserven als die der zweiten. Die Männchen waren immer gleich groß. Diese Beobachtungen waren laut den Forschern unabhängig von Schwankungen des Wetters oder des Nahrungsangebots.
Brand und Chapuisat schließen daraus, dass die Staatsgründerin das Futter gezielt dosiert: "Sie gibt ihrer ersten Töchtergeneration absichtlich weniger Futter, um sie in die Arbeiterrolle zu drängen", sagte Chapuisat in einer Mitteilung des Journals zur Studie.
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