Die Ausbaupläne für Windräder im Mühlviertel stoßen auf heftigen Gegenwind. Eine Bürgerinitiative sorgt sich ums Wasser und warnt von dem Infraschall der Anlagen. In Grünbach wird der Gemeinderat kommende Woche über die Zukunft der alternativen Energiequellen entscheiden.
Bis zu 50 Windräder könnten im Mühlviertel von Vorderweißenbach bis Sandl entstehen, doch das Projekt scheint sich gerade nicht im Aufwind zu befinden. Zwar stimmten bei einer Volksbefragung über die Errichtung von drei Anlagen in Rainbach zuletzt rund 55 Prozent der Bevölkerung dafür, Gegenwind kommt hingegen aus Schenkenfelden.
Acht Anlagen in Schenkenfelden
Dort plant die WEB Windenergie AG die Errichtung von acht Anlagen, die bis zu 232 Meter hoch werden sollen. Riesig im Vergleich zu den zwei bereits bestehenden, die rund 80 Meter hoch sind. „Die Vorverträge mit sechs Grundbesitzern sind unterschrieben“, sagt Andreas Kreindl von der Bürgerinitiative „Nein zu Windpark 2 Schenkenfelden“. Am Mittwoch lud die Initiative zu einer Infoveranstaltung ein, bei der mehrere Vorträge von Experten auf dem Programm standen.
Sorge im Infraschall
Unter anderem sprach auch Umweltanwalt Martin Donat, der zuletzt im Zuge der Volksbefragung im nur 15 Kilometer entfernten Rainbach auffiel, als er in Postwürfen vor einer „Invasion der weißen Riesen“ warnte.
1500 Leute bekommen ihr Wasser aus dem Wald, wo die Windräder errichtet werden sollen. Wir wollen eindeutig geklärt haben, was das für Auswirkungen haben könnte.
Andreas Kreindl, Bürgerinitiative Schenkenfelden
Rund 250 Leute folgten der Einladung und wollten bei Freibier und Leberkäsesemmeln vor allem wissen, ob nach der Errichtung von acht Windrädern immer weitere folgen könnten. „Aber auch die Entschädigungszahlungen an die Gemeinde und der Infraschall der Windräder waren Thema“, so Kreindl.
Keine Volksabstimmung in Grünbach
In Grünbach plant die Verbund AG vier Windräder und würde sich wünschen, „dass die Gemeinde in dieser komplexen Frage den Bürgern direkt das Wort erteilt“, so Projektleiter Philipp Stöger. Am 20. Juni wird sich der Gemeinderat mit dem Thema Windkraft befassen und alles deutet darauf hin, dass sich dieser dagegen aussprechen könnte. Der Antrag der FPÖ zur Durchführung einer Volksabstimmung fand bei der letzten Gemeinderatssitzung auf jeden Fall nicht die erforderliche Mehrheit.
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