Es sind oft Stunden oder gar Tage voller Ungewissheit, wenn eine Person als vermisst gemeldet wird. Handelt es sich dabei um Kinder oder ältere Personen, wird die Suche sofort gestartet. Doch trotzdem können nicht alle Vermisstenfälle geklärt werden.
Silina ist wieder da! Die 13-Jährige war zuvor im benachbarten Niederösterreich zwei Wochen lang bei ihrem Freund (17) untergetaucht. Verantwortliche ihrer sozialpädagogischen Wohneinrichtung hatten sie als vermisst gemeldet. Kein Einzelfall: Bei drei Viertel aller Abgängigkeitsanzeigen handelt es sich um Minderjährige, die aus Betreuungseinrichtungen abhauen.
1500 Anzeigen über Abgängige
Überhaupt betrafen im Vorjahr acht von zehn Abgängigkeitsanzeigen in Oberösterreich Kinder und Jugendliche, wie eine „Krone“-Anfrage an das Bundeskriminalamt zeigt. Demnach wurden in rund 850 Fällen 14- bis 18-Jährige als vermisst gemeldet, 350-mal waren es Kinder. Insgesamt gab’s etwa 1500 Anzeigen über Abgängige.
Informationen zum Umfeld ermittelt
Wie die Ermittlungen in solchen Fällen ablaufen, erklärt Stefan Mayer, Leiter des Kompetenzzentrums für abgängige Personen: „Neben routinemäßigen Abklärungen, ob ein bereits registriertes Unfallgeschehen vorliegen könnte und Überprüfungen an der Wohnadresse werden Informationen zum Umfeld, zu den Lebensumständen und Gewohnheiten sowie zu den äußeren Umständen des Verschwindens ermittelt.“ Wird ein Kind oder eine ältere, gebrechliche Person vermisst, werde sofort mit der Suche gestartet – etwa mit Hubschraubern, Suchhunden oder Hilfsorganisationen wie der Berg- oder Wasserrettung.
Die Aufklärungsquote liegt bei etwa 99 Prozent. Aber: Nicht alle Anzeigen werden geklärt. Vier Fälle aus dem Vorjahr sind in Oberösterreich nach wie vor ungelöst – etwa jener von Christa P.: Die 54-jährige Linzerin verschwand vergangenen Oktober – bisher spurlos.
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