Paukenschlag in der Pyramidenkogel-Gemeinde: Bürgermeister Gerhard Oleschko (Team Kärnten) erteilte seinen Vizebürgermeister Karl Dovjak (SP), der zugleich Betriebsleiter der Pyramidenkogel-Anlagen ist, die fristlose Kündigung. Ein Mitgrund sollen manipulierte Minusstunden sein.
Dass der Keutschacher Bürgermeister und sein Vize nicht die besten Freunde sind, ist kein Geheimnis. Immer wieder sorgen die beiden Politiker mit Querschüssen gegen den Konkurrenten für Aufsehen. Nun gipfelte der Streit zwischen Oleschko und Dovjak mit einer fristlosen Kündigung. „Ich habe es zum Schutz der Gemeinde machen müssen“, sagt Oleschko gegenüber der „Krone“.
Vize soll Arbeitszeit manipuliert haben
Denn Dovjak, der seit Jahren Betriebsleiter des Pyramidenkogels ist, soll seit 2018 insgesamt 1600 Minusstunden angesammelt haben. „Ein roter Parteikollege hat ihm daraufhin im März bei der Gemeindeabteilung des Landes gemeldet“, so Oleschko: „Und kurz darauf kam es dann zur Manipulation der Stunden. Aus Minusstunden wurden plötzlich Plusstunden.“
Es zeichnet ein schlimmes Bild für unsere Gemeinde. Daher habe ich das zum Schutz der Gemeinde machen müssen.
Bürgermeister Gerhard Oleschko
Aus diesem Grund habe der Keutschacher Bürgermeister auch jenes Unternehmen, das für die elektronische Zeitaufzeichnung zuständig ist, kontaktiert. „Die haben uns dann bestätigt, dass die Stunden nachträglich geändert wurden.“ Daraufhin zog Oleschko die Reißleine und erteilte dem Betriebsleiter die Fristlose. „Aber es waren mehrere Gründe, die zu der Entlassung geführt haben“, so der Gemeindechef. Diese möchte Oleschko aber nicht nennen.
„Ich habe nichts manipuliert“
„Die von mir durchgeführte Korrektur erfolgte lediglich deshalb, da Urlaubstage im Zeiterfassungssystem nicht erfasst wurden und es beim Ein- und Ausstempeln teilweise Fehlstempelungen gab. Die habe ich auch korrigiert und dabei kamen sogar Überstunden heraus. Davon wusste aber die Gemeinde“, wehrt sich Dovjak, dem die fristlose Entlassung noch nicht zugestellt wurde.
Zudem möchte der SP-Vize auch den arbeitsrechtlichen Weg gegen die Entlassung beschreiten. „Ich bin ja kein Einzelfall. Seit 2021, als Oleschko Bürgermeister wurde, mussten schon insgesamt zehn Mitarbeiter die Gemeinde verlassen. Das kann ich nicht hinnehmen“, so Dovjak. Gründe für einen Rücktritt sieht der Mandatar nicht.
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