Familienzwist

Wie du Streit in der Familie in den Griff bekommst

Leben
09.10.2012 11:05
In kaum einer Familie läuft das tägliche Leben ohne jegliche Spannungen oder zumindest kleine Diskussionspunkte ab. Das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung, da verschiedene Persönlichkeiten unterschiedliche Standpunkte und Vorstellungen haben. Zu einem Problem werden Konflikte dann, wenn sie in grundlegende Ebenen des Miteinanders greifen oder dazu führen, dass man sich immer weiter voneinander entfernt – und im schlimmsten Fall sogar den Kontakt abbricht.

Woher kommt der Konflikt?
Wirkliche Konflikte in Familien entstehen oft über einen längeren Zeitraum und sind meist darauf zurückzuführen, dass die betroffenen Familienmitglieder einander gegenseitig zu wenig respektieren bzw. sich ungebührlich in das Leben des anderen einmischen oder andere Standpunkte und Einstellungen nicht akzeptieren. Sehr häufig sind diese Konflikte generationenübergreifend, also zwischen Eltern und Großeltern und/oder (erwachsenen) Kindern. Aber auch unter Geschwistern kann es zu sehr heftigen Differenzen kommen. Ursachen sind nicht selten Kleinigkeiten, oft einfache Differenzen auf Familienfeiern, die in heftigen Fehden münden. Klassiker ist die Bevormundung und ständige Einmischung durch die Eltern oder das gegenseitige Wetteifern von Geschwistern.

Zu einem Problem werden Konflikte dann, wenn sie nicht thematisiert werden. Der Ärger oder die Traurigkeit werden heruntergeschluckt, solange es geht. Und wenn es nicht mehr geht, eskaliert eine vielleicht harmlose Situation und der Kontakt wird in weiterer Folge reduziert oder sogar ganz abgebrochen. Das ist für den Moment für die Beteiligten vielleicht kein Problem, doch in der Zukunft kommt oft wieder der Tag, wo man sich nach "seinen Wurzeln" und dem Zusammenhalt sehnt und merkt, dass man etwas vermisst.

Ursachenforschung
Zunächst sollte man versuchen, herauszufinden, woher der Konflikt kommt. Das ist manchmal schwer in Worte zu fassen. "Ich fühle mich nicht ernst genommen" ist eine Aussage, diese sollte jedoch mit Beispielen hinterlegt werden, damit du selbst siehst, wie konkret das Problem für dich wirklich ist. Hinterfrage kritisch, ob du durch dein Verhalten etwas zu der Situation beiträgst und sei dir gegenüber dabei wirklich ehrlich, denn meist ist es nicht nur die Schuld eines einzigen Familienmitglieds, wenn ein Konflikt eskaliert.

Bist du dir sicher, woher der Konflikt kommt, bitte die beteiligten Familienmitglieder zu einem gemeinsamen Gespräch. Bringe die Punkte ohne Vorwurf auf den Tisch und erkläre, wie du dich dabei fühlst. Dann beobachte genau die Reaktionen. Normalerweise ist die erste Regung eine Abwehrhaltung und Zurückweisung. Dann solltest du mit Beispielen agieren und nochmals betonen, wie du dich dabei fühlst.

Bringt das Gespräch keine Einsicht oder Erleichterung, bleibt nur mehr der Weg zur professionellen Unterstützung in Form eines Psychologen: Wenn du das Problem nicht beseitigen kannst und den Kontakt zu deiner Familie behalten willst, kannst du nur noch versuchen, einen Weg zu finden, wie du für dich besser mit der Situation umgehen kannst. Wenn die Bereitschaft der Familie entsprechend gegeben ist, besteht eine weitere, hilfreiche Option darin, eine Familienaufstellung zu machen oder gemeinsam eine Mediation zu besuchen.

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(Bild: kmm)



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