"Isegrim" ist zurück

Erstes Wolfsrudel zieht durch Kärnten, Landwirte besorgt

Wissenschaft
01.10.2012 10:00
Für Naturliebhaber ist es eine Sensation, für Bauern eine Bedrohung: Erstmals seit der Ausrottung wurde wieder ein kleines Wolfsrudel in Kärnten gesichtet. Für Wildbiologen war es ja nur eine Frage der Zeit, dass "Meister Isegrim" auch wieder durch unsere Wälder eine Fährte zieht. Was fehlt, ist ein Managementplan. Schon heuer standen etliche Schafe am Speiseplan der Tiere.

Mehrmals wurden die drei Wölfe von Jägern in den westlichen Karawanken zwischen Loibl-Pass und Dreiländereck gesichtet. "Bei dem Trio handelt es sich um drei subadulte Wölfe", erzählt der erfahrene Tarviser Großraubwild-Biologe Paolo Molinari. Bisher waren es ja immer nur einzelne Wölfe wie der dreijährige "Slavko", die durch Kärnten gewandert sind. Slavko, der einen GPS-Sender um den Hals trägt, zog über die Karawanken, vorbei an Klagenfurt in die Steiermark und durch Osttirol zum Gardasee nach Italien, wo er sich seit längerer Zeit aufhält.

Molinari: "Ob die Wölfe noch in Kärnten sind oder auch weitergezogen sind, wissen wir nicht. Einer tappte jedenfalls am helllichten Tag in eine Fotofalle." Möglicherweise war es sogar dieses Wolfsrudel, das auf der Sigmontitscher Alm in den Karawanken die 36 Schafe und Lämmer des Fürnitzer Bauern Friedrich Oschounig gerissen hat.

Experten fordern Managementplan
Molinari, aber auch Kärntens Bärenanwalt Bernhard Gutleb machen seit Jahren darauf aufmerksam, dass neben Bären auch Wölfe wieder zurückkehren. "Das ist gerade erst der Anfang", so Molinari. Es braucht einen Managementplan mit regionalen Unterschieden, denn anders als im Burgenland kann man Kärntens Almen nicht mit Elektrozäunen sichern.

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