Erster Bauabschnitt

So schützt sich Villach vor einem Hochwasser

Kärnten
29.04.2024 15:00

Unwetterkatastrophen treffen Kärnten immer häufiger: Um sich vor Überflutungen zu schützen, werden in Villach mehrere Millionen Euro investiert. Die „Krone“ besuchte die Arbeiten im Technolgiepark Villach, die der Natur zusätzlichen Lebensraum zurückgibt.

Die Uhr tickt: Wenn es nach den Berechnungen der Experten geht, so steigt die Gefahr eines 100-jährlichen Hochwassers in Villach. Zuletzt hatte die Drau in den Katastrophenjahren 1965 und 1966 die Ufermauern überwunden und damit Teile der Innenstadt unter Wasser gesetzt. „Beobachtet man die Katastrophen-Geschehnisse der vergangenen Jahre in Kärnten, so ist die Gefahr einer Flut in Villach stets gegeben“, so Baureferent und Stadtrat Harald Sobe. 

Lokalaugenschein
Nach Vorgabe der Gefahrenzonenpläne wurde also für die Drau, die Gail, sowie den Ossiacher Seebach ein Mega-Schutzprojekt erstellt. Die Arbeiten sind so umfassend, dass sie in drei Teilbereiche unterteilt wurden. Der erste Bauabschnitt wurde vor wenigen Wochen gestartet. Die Gesamtfertigstellung wird für 2030 geplant.

Stadtrat Harald Sobe und Gernot Enzinger (Abteilung Tiefbau)
Stadtrat Harald Sobe und Gernot Enzinger (Abteilung Tiefbau)(Bild: Fister Katrin)

Beim Technologiepark tpv werden derzeit ein 800 Meter langer Damm sowie ökologische Ausgleichmaßnahmen geschaffen. So wird ein dauerhaft durchflossener Nebenarm der Drau geschaffen. „Für die Arbeiten mussten wir den Radweg umleiten. Sind die Arbeiten abgeschlossen, so wird ein neuer Radweg entlang des Dammes führen“, schildert Gernot Enzinger von der Abteilung Tiefbau der Stadt Villach. In der Prossowitscher-Au entstehen Ausgleichsflächen auf einer Länge von etwa einem Kilometer. Auf Höhe der Firma Papyrus und der Fachhochschule werden eine bestehende Mauer und ein Teil eines Radweges erhöht und es werden Vorkehrungen für den mobilen Hochwasserschutz getroffen. 

Natur erhält Raum zurück
Durch die Baumaßnahmen werden naturnahe Ufergehölzebestände, eine neuer Uferstruktur und Flachwasserzonen zur optimalen Entwicklung der Pflanzenwelt geschaffen. Es werden etwa zehn Inseln in Drau und Gail geschaffen. Die ökologischen Flächen, die hier entstehen, umfassen eine Fläche von etwa fünf Hektar.

Mit den Bauarbeiten werden beim Technolgiepark ökologische Flächen geschaffen
Mit den Bauarbeiten werden beim Technolgiepark ökologische Flächen geschaffen(Bild: Fister Katrin)

Weitere Maßnahmen erfolgen beim Seebach, beim Silbersee, in Duel, in St. Ulrich sowie im Bereich der Gailspitz-Straße (GAV). Errichtet werden unter anderem Dämme und Mauern, es werden durch Schüttungen Flächen angehoben und es gibt beim Abfluss des Magdalener Sees gesteuerte Schütztafeln. Letztere verhindern ein Rückströmen der Drau zum Magdalener See sowie zur Regulierung des Seewasserspiegels bei Hochwasser. 

Die Einmündung der Gail in die Drau
Die Einmündung der Gail in die Drau(Bild: Fister Katrin)

Millionen-Projekt
Durch das Schutz-Projekt werden bis zu 2000 Menschen direkt sowie indirekt 157 Gebäude vor einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt sein. In den ersten Abschnitt werden seitens von Bund, Land Kärnten, Verbund und Stadt Villach 7,6 Millionen Euro investiert. Die Arbeiten im Technologiepark sollen bereits im August abgeschlossen sein.   

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