Srebrenica-Massaker
Gedenken: Tausende Bosnische Serben protestieren
In der Teilrepublik Republika Srpska in Bosnien-Herzegowina haben tausende bosnische Serben gegen einen UN-Resolutionsentwurf zum Gedenken an das Massaker von Srebrenica protestiert. Die Protestteilnehmer in der Banja Luka, dem Regierungssitz der Republik Srpska, waren am Donnerstagabend einem entsprechenden Aufruf des bosnischen Serbenführers Milorad Dodik gefolgt. In den Straßen der Stadt entrollten sie eine riesige serbische Flagge.
Einem von Deutschland und Ruanda eingebrachten Resolutionsentwurf zufolge, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, soll vom nächsten Jahr an der 11. Juli zum „Internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord von Srebrenica“ erklärt werden. Am 11. Juli 2025 jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 30. Mal.
Der bosnische Serbenführer Dodik bezeichnete eine solche Resolution als inakzeptabel. Er hat wiederholt bestritten, dass es sich bei dem Massaker in Srebrenica um einen Völkermord gehandelt habe.
Er bedauere „jedes Opfer“, sagte er am Donnerstag im Sender RTRS. Aber es sei „eine Lüge, dass 8000 Menschen in sieben Tagen getötet wurden“. Den Serben solle „die historische Verantwortung aufgebürdet“ werden, fügte er hinzu. Weiter sagte er, er hoffe auf „mehr als 40.000 Menschen“ bei der Demonstration.
Massaker als Völkermord eingestuft
In der bosnischen Stadt Srebrenica hatten bosnisch-serbische Einheiten im Sommer 1995 rund 8000 muslimische Männer und Burschen ermordet. Das Massaker gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und wurde seither von internationalen Gerichten als Völkermord eingestuft.
Das UN-Kriegsverbrechertribunal verurteilte den damaligen bosnischen Serbenführer Radovan Karadžić und seinen Armeechef Ratko Mladić unter anderem wegen des Massakers von Srebrenica zu lebenslanger Haft.










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