Großes Raketen-Arsenal
Iran könnte Israel-Attacke jederzeit wiederholen
Die Welt wartet gespannt auf den angekündigten Gegenschlag Israels gegen den Iran. Wie könnte der aussehen? Und welche Reaktion würde aus Teheran folgen. Ein Ende der Krise ist jedenfalls nicht in Sicht.
„Wenn die Situation in einem militärischen Schlagabtausch enden sollte, dann stellt sich am Ende nur die Frage, wem als Erstes die Raketen ausgehen“, erläutert Fabian Hinz vom Institut für Sicherheitsstrategien gegenüber der „Krone“. „Der Iran hat auf alle Fälle ein Arsenal aus ballistischen Raketen, das groß genug ist, den Angriff von vergangenem Wochenende nochmals zu wiederholen.“ Und das offenbar nicht nur einmal.
In der Nacht auf Sonntag schickte der Iran über 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper Richtung Israel. Als Antwort auf den tödlichen, mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die iranische Botschaft in Syrien. Die meisten Objekte konnten von Israel und seinen Verbündeten abgefangen werden.
Sind „Iron Dome“, „Davids Sling“ und „Arrow“, wie die Abwehrsysteme heißen, für einen möglichen weiteren Angriff gerüstet? „Drohnen und Cruise Missiles können relativ leicht abgefangen werden“, erläutert Hinz. „Bei ballistischen Raketen sind komplexere Systeme im Einsatz. Wenn da die Munition ausgeht, dauert die Reproduktion einige Zeit.“ Das gilt natürlich auch für den Iran.
„Wie sieht dann der echte Angriff aus?“
Denn für Hinz war der Angriff vergangenes Wochenende keine reine Drohgebärde: „Wenn das nur ein symbolischer Angriff war, wie sieht dann der echte aus?“, sagt Hinz. „Der Iran wollte so viel Schaden wie möglich anrichten. Das sieht man an den eingesetzten Waffensystemen. Der Iran hat die modernsten und teuersten Raketen eingesetzt.“ Eine symbolische Geste hätte man billiger haben können.
Nachvollziehbarer wären Ziele, die mit dem Angriff von Samstag Nacht in Zusammenhang stehen, wie Produktionsstätten für Drohnen oder Raketen. Ob dies den Schlagabtausch beenden würde, ist stark anzuzweifeln.
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Israel will eine angemessene Botschaft schicken. Wie könnte die aussehen? Greift Israel Ziele innerhalb des Iran an, ist die Eskalationsgefahr sehr hoch. Wie etwa Ziele, die mit dem Atomprogramm zu tun haben. Das Problem: „Diese Anlagen sind tief in die Erde gebaut und gut geschützt. Dafür bräuchte es einen ganz massiven Angriff“, sagt Hinz.
Auch wenn die iranische Luftverteidigung der israelischen nichts entgegenzusetzen hat: Die Aussicht auf Erfolg wäre gering. Erneut hochrangige Militärs beispielsweise der Revolutionsgarden ins Visier zu nehmen, könnte erneut zur Eskalation führen.










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