Sie haben kein Smartphone? Kein Internet? „Dann tut es uns leid, denn die Förderung erhalten nur jene, die mit der Zeit gehen“ – Altersdiskriminierung und deren Hintergründe.
Solche niederschmetternden Antworten von Behörden treffen Senioren mitten ins Herz. „Das ist eine absolute Frechheit! Sind wir Menschen zweiter Klasse?“, fragt sich ein Pensionist aus dem Bezirk Jennersdorf.
Bonus nur digital
Viele Burgenländer rüsten derzeit gezwungenermaßen auf eine moderne Heizung um. Angesichts des Klimawandels und der drohenden Versorgungsengpässen wollen sie fossilen Energiequellen ein für alle Mal Adieu sagen. Der Reparaturbonus, der Sanierungsbonus und die Aktion „Raus aus Öl und Gas“ sollen umweltbewussten Bürgern gezielt helfen, können jedoch ausschließlich digital beantragt werden.
Abgeordneter macht aufmerksam
Auf diese „inakzeptable Schwachstelle im System“ schon früh aufmerksam gemacht hat SPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Drobits. Vor allem Staatsbürger der älteren Generationen sind besonders betroffen.
In einer Welt, in der man für fast alles eine App braucht, hat die Bundesregierung offenbar vergessen, dass nicht jeder Bürger ein vom Handy und Internet vorgegebenes Leben führt.
Nationalratsabgeordneter Christian Drobits
Niemanden ausschließen?
In seiner erneuerten Kritik verweist Drobits auf Aussagen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), wonach die Digitalisierung in allen Lebensbereichen Vorrang habe, aber der analoge Weg weiterhin beschritten werden soll, um niemanden auszuschließen. „Diesen Worten müssen konkrete Taten folgen“, bekräftigt Drobits seine Forderung nach Gleichberechtigung aller Altersklassen.
Zugang für alle
Dem SPÖ-Konsumentenschutzsprecher stößt ebenso die Notwendigkeit einer Handy-Signatur, ID Austria oder einer Bürgerkarte für die Beantragung bestimmter Förderungen sauer auf. Der Zugang zu staatlichen Leistungen und Zuschüssen müsse für alle gewährleistet sein, unabhängig von technischer Affinität oder Kenntnissen im Umgang mit digitalen Identitätsnachweisen.
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