Wurde gekündigt

Betriebsrat klagt Airline: “Habe keine Angst vor der AUA”

Österreich
08.09.2012 15:56
Die Luftfahrtbranche kommt aus den Turbulenzen nicht heraus. Während Streiks des Lufthansa-Personals für Chaos sorgten, fechtet der konfliktfreudige AUA-Betriebsrat Wolfgang Hable seine Kündigung an. Denn Betriebsräte können nicht gefeuert werden. In keiner Firma. Doch die AUA meint, mit ihrem Betriebsübergang zu Tyrolean Airways einen Weg gefunden zu haben.

Der AUA-Betriebsrat wurde gekündigt. "Unrechtmäßig", wie er selbst meint. Er will kämpfen. "Kommen AUA und Tyrolean damit durch, wäre das eine Katastrophe für alle Betriebsräte in Österreich." Hable und sein Anwalt klagen nun vor dem Arbeitsgericht, sagen: "Der gesamte Übergang zur Tyrolean ist nichtig."

Geht es nach seinem Arbeitgeber, wird Hable mit 31. Dezember 2012 aus dem Unternehmen ausscheiden. Derzeit ist er dienstfrei gestellt. Denn der umstrittene Betriebsrat ist nicht der angenehmste Zeitgenosse – vor allem nicht für den AUA-Vorstand, der vielleicht ein Schlupfloch gefunden hat, den Piloten nach 15 Jahren loszuwerden. 

"Kündigung ist nicht zulässig"
In dieser Zeit legte er sich laufend mit der Firmenspitze an. Höhepunkt: die Streikserie 2005, als der damalige AUA-Boss den neuen Kollektivvertrag für Piloten von AUA und Lauda Air durchdrücken wollte. "Die Kündigung ist nicht zulässig. Der Übergang von AUA zu Tyrolean ist rechtsmissbräuchlich", erklärt Anwalt Clemens Gärner. Da Hable von der Tyrolean gekündigt wurde, sei der Vorgang nichtig: "Die Tyrolean hat gar keine Legitimation, meinen Mandanten zu kündigen." 

Mutter von Hables Kind entlassen
Ein weiteres Mitglied der Personalvertretung wurde sogar fristlos entlassen: Maria Haydn, die Mutter von Hables Kind. Darüber hinaus wird um offene Gehaltszahlungen über 25.000 Euro gestritten.

Hable kam in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik. Beispielsweise wegen eines mehrmonatigen Krankenstandes: "Die AUA will mich medial diskreditieren. Knapp ein Prozent der Piloten sind dauerhaft im Krankenstand. Das ist in unserem Job normal. Ich lasse mich nicht einschüchtern."

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