Tursky gescheitert

ÖVP-Debakel: Kein Rücktritt, Empfehlung für „Ex“

Tirol
15.04.2024 12:00

Er galt als Hoffnungsträger der Volkspartei, sollte Amtsinhaber Georg Willi von den Grünen in die Knie zwingen und den Innsbrucker Bürgermeistersessel für die Schwarzen zurückerobern: Ex-Staatssekretär Florian Tursky. Mit dem Bündnis „Das neue Innsbruck“ hat er alles riskiert – und am Wahltag letztlich alles verloren. Am Montag gab er eine brisante Wahlempfehlung für die Stichwahl ab.

Das Kürzel „ÖVP“ suchte man am Wahlzettel der Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am Sonntag vergeblich. Florian Tursky und „Das neue Innsbruck“ – ein Bündnis aus Für Innsbruck, Volkspartei und Seniorenbund – sollten es richten, künftig in der Tiroler Landeshauptstadt das Sagen haben.

Vom Einzug in Stichwahl meilenweit entfernt
Doch daraus wurde nichts. Platz 5 bei der Listenwahl mit 10,2 Prozent, ebenso Platz 5 bei der Bürgermeister-Direktwahl mit 10,4 Prozent. Keine Chance auf den Einzug in die Stichwahl.

Dort landete – neben Amtsinhaber Georg Willi von den Grünen – ausgerechnet Johannes Anzengruber, der als bisheriger Vizebürgermeister eigentlich für die ÖVP ins Rennen gehen wollte, nach internen Querelen aber aus der Partei ausgeschlossen und als Vize-Stadtchef abgewählt wurde.

Wahlempfehlung für Anzengruber
Mit Spannung erwartet wurde, ob es in Sachen Stichwahl zu Unterstützungsbekundungen vonseiten des „Neuen Innsbruck“ kommt. Und tatsächlich. Tursky gab am Montag in einer persönlichen Erklärung eine Wahlempfehlung für Anzengruber ab.

Zitat Icon

Ich gratuliere beiden Kandidaten, die in die Stichwahl gekommen sind. Ganz klar ist aber auch, dass mit einem alten Bürgermeister ein neues Innsbruck nicht möglich sein kann.

Florian Tursky

Vor zahlreichen Medien erklärte Tursky seine Entscheidung: „Ich gratuliere beiden Kandidaten, die in die Stichwahl gekommen sind. Ganz klar ist aber auch, dass mit einem alten Bürgermeister ein neues Innsbruck nicht möglich sein kann.“

Tursky will in der Stadtpolitik bleiben
Die Unterstützung für Anzengruber komme sowohl von ihm „persönlich“ als auch vom Wahlbündnis. Tursky bekräftigte zudem, trotz der herben Stimmenverluste und des „schmerzlichen“ Ergebnisses, weiter in der Innsbrucker Kommunalpolitik zu bleiben. Nachdem er selbst als Spitzenkandidat ins Rennen gegangen war, erhebe er auch den Anspruch, den seiner Fraktion zustehenden Stadtratsposten zu übernehmen.

Ergebnis Bürgermeisterwahl (1. Durchgang): 

Mattle machte gute Miene zum bösen Spiel
Bei den ÖVP-Granden im Land war nach der Schlappe vorerst einmal Wundenlecken angesagt: Bei der Wahlparty am Abend kam freilich keine Feierstimmung auf. Landeshauptmann Anton Mattle machte bei seiner Ankunft gute Miene zum bösen Spiel, schüttelte fleißig Hände und grüßte freundlich (siehe Video oben). 

Das Lächeln schien gezwungen zu sein. Und auch seinem Vorgänger, Ex-Landeshauptmann Günther Platter, der sich im Wahlkampf für Tursky starkgemacht hatte, war nicht zum Lachen zumute.

„Besseres Ergebnis erhofft“
Gegenüber den Medien gab man sich am Wahlabend eher wortkarg. Ein „besseres Ergebnis erhofft“ hätte sich Mattle für Spitzenkandidat Florian Tursky. Einen Fehler sah der Landeschef im Wahlbündnis von ÖVP, Für Innsbruck und Seniorenbund indes nicht: Er halte den „Weg, dass die bürgerlichen Kräfte zusammenarbeiten, für den richtigen“, so Mattle.

Gratulationen richtete Mattle an die Stichwahl-Gegner Willi und Anzengruber. Er wünsche sich nun einen „fairen Wahlkampf“ in den kommenden zwei Wochen.

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