Emotionale Beichte

Ex-Liverpool-Kicker: Kokainsucht nach Rücktritt

Danny Murphy (Mitte) kickte von 1997 bis 2004 für den FC Liverpool.(Bild: APA/AFP/Christophe SIMON)

Emotionale Beichte von Danny Murphy: Der ehemalige Liverpool-Spieler hat enthüllt, dass er nach seinem Rücktritt unter einer Kokainabhängigkeit litt. Letztendlich half ihm eine Therapie sowie die Arbeit mit den Medien, wieder einen Sinn im Leben zu finden.

Der 47-jährige Murphy kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. In der Premier League kickte er für Liverpool, Charlton, Tottenham und Fulham. Außerdem absolvierte er neun Spiele für die englische Nationalmannschaft. Im Jahr 2013 hing er seine Fußballschuhe an Nagel. „Anfänglich habe ich mich in bestimmten Dingen versucht, um einen Kick zu bekommen“, schildert er im „Ben Heath Podcast“. „Ich glaube, es war eine Anhäufung von Dingen, die ich brauchte, um der Realität zu entfliehen. Und die Realität bestand darin, sich den Problemen zu stellen.“

Danny Murphy im Trikot von Englands Nationalmannschaft(Bild: AFP)

Zuvor hatte ihm immer der Sport geholfen. „Wenn du Fußball spielst, sorgen das Adrenalin und das Dopamin dafür, dass du nach vorne schaust und voller Energie bist, unabhängig von den anderen Problemen. Ohne Fußball werden diese Probleme riesig“, erklärt Murphy. „Ich habe eine Zeit lang Kokain genommen und etwas Gras geraucht. Auf den Alkohol konnte ich verzichten.“ Und er gesteht: „Eine Zeit lang war ich kokainsüchtig, ja. Ich kam an den Punkt, an dem ich dachte, dass ich ohne Kokain nicht mehr konnte. Was Unsinn war, natürlich konnte ich es.“

Video: Die Drogen-Beichte von Murpy ab Minute 57:00

Nun ein „besserer Mensch“
Die Teilnahme an Einzel- und Gruppentherapien und die Suche nach einer Aufgabe im Journalismus haben ihm letztendlich geholfen, seine Probleme zu überwinden. „Man bekommt Hilfe und beginnt, Verhaltensweisen und Muster zu verstehen. Als ich mir Hilfe holte, habe ich mich mit Leuten umgeben, die das auch durchgemacht haben“, so Murphy. „Nicht jeder ist dazu bereit, besonders wenn man ein traumatisches Leben hinter sich hat. Und es hat mich zu einem besseren Menschen gemacht.“