Ringen um Feuerpause

Biden bat Gaza-Vermittler um Druck auf Hamas

Ausland
06.04.2024 08:23

US-Präsident Joe Biden hat Medienberichten zufolge die Vermittler Katar und Ägypten persönlich um Druck auf die militante Palästinenser-Organisation Hamas gebeten. Diese soll einem Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln zustimmen.

Auf dem Tisch liege ein Vorschlag, der eine sechswöchige Feuerpause und die Freilassung von 40 Geiseln vorsehe, berichtete das Nachrichtenportal „Axios“ in der Nacht auf Samstag unter Berufung auf einen ranghohen US-Beamten.

Briefe nach Doha und Kairo
Laut der Zeitung „Times of Israel“ bat Biden den Emir von Katar, Scheich Mosa Nasser Al Missned, und den ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Briefen, die Hamas zu drängen, einem solchen Abkommen zuzustimmen. Die USA wollen laut „Axios“ an diesem Wochenende in Kairo den indirekten Verhandlungen zum Durchbruch verhelfen. CIA-Direktor William Burns solle zu diesem Zweck in der ägyptischen Hauptstadt mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, sowie Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel zusammentreffen.

US-Außenminister Antony Blinken traf den Emir von Katar vergangenen Oktober.
US-Außenminister Antony Blinken traf den Emir von Katar vergangenen Oktober.(Bild: AP)

Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch der am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Hamas dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

Mörder sollen freikommen
Zu den Geiseln, die gemäß vorliegendem Abkommen freigelassen werden sollen, gehörten israelische Soldatinnen und andere Frauen, Männer im Alter von über 50 Jahren sowie Männer in kritischem Gesundheitszustand, schrieb der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid in seinem „Axios“-Bericht. Im Gegenzug würde Israel rund 700 in Israel inhaftierte Palästinenser freilassen, darunter etwa 100, die lebenslange Haftstrafen wegen der Ermordung von Israelis verbüßen, hieß es weiter. US-Präsident Biden hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu in einem Telefonat am Donnerstag aufgefordert, „unverzüglich“ ein Abkommen zu schließen, um die Geiseln zurückzuholen.

Biden habe Netanyahu in dem Gespräch mit Blick auf die bevorstehende Gesprächsrunde am Wochenende in Kairo aufgefordert, seine Unterhändler mit einem breiteren Mandat als bisher zu entsenden, um eine Einigung zu erzielen, zitierte „Axios“ den ranghohen US-Beamten. Biden habe Netanyahu klargemacht, dass alles getan werden müsse, um die Freilassung der seit sechs Monaten in Gaza festgehaltenen Geiseln zu erreichen.

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