Tier erschossen

Tiger im Kölner Tiergarten tötete seine Pflegerin

Ausland
25.08.2012 15:00
Tragödie im Kölner Zoo: Ein Sibirischer Tiger ist am Samstag aus seinem Gehege ausgebrochen und hat seine Pflegerin getötet. Der Tiergarten wurde daraufhin vorübergehend geschlossen, die Besucher konnten in Sicherheit gebracht werden. Um die Raubkatze (rechts im Bild zwei Tiger des Zoos, "Hanya" und "Altai") zu stoppen, erschoss der Zoodirektor das Tier mit einem Großkalibergewehr.

Laut einem Kölner Polizeisprecher sei die Großkatze durch eine nicht richtig verschlossene Sicherheitsschleuse aus ihrem Gehege ausgebrochen. Der Tiger gelangte in ein angrenzendes Wirtschaftsgebäude, wo er die 43-jährige Pflegerin anfiel. Die Frau erlag nach der Attacke ihren schweren Verletzungen.

Zoodirektor verhinderte Schlimmeres
Die alarmierte Polizei kam kurz nach dem Ausbruch gegen 12 Uhr im Tiergarten an. Der Zoo wurde abgesperrt, die Besucher und das Personal wurden in Sicherheit gebracht. Die angeforderten Spezialkräfte seien mit der entlaufenen Raubkatze aber nicht mehr in Berührung gekommen, da Zoodirektor Theo Pagel das Tier bereits vorher erschossen hatte, berichtete der Polizeisprecher. "Der Tiger war sofort tot. Wir sind dann rein, haben die Mitarbeiterin noch zur Notarztversorgung gebracht, aber es war leider zu spät."

Laut Angaben der Behörden feuerte Pagel durch eine Dachluke des Wirtschaftsgebäudes auf den Tiger. Der Tiergartendirektor: "Das ist heute der schwärzeste Tag meines Lebens." Dass Pagel die Raubkatze zur Strecke brachte, bevor sie auf die Besucherwege und damit ins Freie gelangen konnte, habe möglicherweise Schlimmeres verhindert, so der Sprecher. Die Ermittler müssten nun klären, wie das Tier durch die Sicherheitsschleuse entweichen konnte.

Sibirischer Tiger ist größte Raubkatze der Welt
Der Sibirische Tiger ist die größte Raubkatze der Welt und in freier Wildbahn seit Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Das Tier kann eine Körperlänge von rund 2,8 Meter und ein Gewicht von über 250 Kilogramm erreichen. Die Zahl der in den Zoos der Welt gehaltenen Sibirischen Tiger liegt heute bei rund 1.000 Tieren.

Vorfall erinnert an Tragödie im Tiergarten Schönbrunn
Am 5. März 2002 war der Wiener Tiergarten Schönbrunn Schauplatz einer ähnlichen Tragödie gewesen: Dabei wurde eine 21-jährige Pflegerin von drei Jaguaren angegriffen. Eines der Tiere tötete die Frau durch einen Hals-Genick-Biss. Der damalige Tiergartendirektor Helmut Pechlaner erlitt bei dem Versuch, der Pflegerin zu helfen, einen Prankenhieb und wurde am linken Arm schwer verletzt.

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