Selbstjustiz in Mexiko

Mädchen (8) war vor ihrer Ermordung bei Nachbarn

Ausland
31.03.2024 23:16

In Mexiko wurde ein achtjähriges Mädchen ermordet gefunden. Kurz vor seinem Tod war es noch bei einer Nachbarsfamilie zu Besuch. Die verdächtige Nachbarin lebt ebenfalls nicht mehr – sie wurde von einem Mob aus aufgebrachten Menschen getötet.

Wie berichtet, hatten sich in sozialen Medien Videos verbreitet, die die Entführung der achtjährigen Camila zeigen sollen. Laut einem spanischen Medienbericht hatten die Behörden zu diesem Zeitpunkt ebenfalls bereits Hinweise durch private Überwachungskameras. Die Polizei umstellte das Haus, um eine mögliche Flucht der Nachbarin zu verhindern. Doch noch bevor sie weitere Schritte setzen konnte, brach ein wütender Mob in das Haus ein, um die Frau und ihre Kinder herauszuholen. Auf den Videos ist zu sehen, wie die Menschen auf das Dach klettern, schließlich in das Haus gelangen und die Frau sowie ihre beiden Söhne schlagen und treten.

Mob war Polizei zu langsam
„Tötet sie. Tötet sie“, sollen sie dabei etwa gerufen haben. Die Nachbarin war auf der Überwachungskamera zu sehen. Sie soll einen Korb mit Kleidung in ein Taxi legen, darunter auch ein Bündel, das Camilas Leiche sein könnte. Dem Mob nach hat die Polizei zu langsam gehandelt, sie hätte früher einen Haftbefehl erlassen sollen.

Die Beamtinnen und Beamten sollen die schwerverletzte Nachbarin dann nicht gleich in ein Krankenhaus, sondern zur Staatsanwaltschaft gebracht haben. Die Ernsthaftigkeit der Verletzung sei nicht bekannt gewesen, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Taxco de Alarcón, in der sich der Vorfall ereignet hat. Dort starb die Verdächtige dann schließlich, der Zustand ihrer beiden Söhne soll stabil sein.

Mann festgenommen
Die gelynchte Frau soll Medienberichten nach eine Freundin von Camilas Mutter gewesen sein. Das Mädchen sei an einem heißen Nachmittag eingeladen worden, den Pool zu benutzen, heißt es. Als Camilas Mutter die Achtjährige ein paar Stunden später abholen wollte, leugnete die Frau, dass sie überhaupt in das Haus gekommen sei. Daraufhin durchsuchte die Mutter verzweifelt und erfolglos die Umgebung. Sie soll Anrufe erhalten haben, in denen von einer Entführung die Rede war und Geld für die Freilassung der Tochter gefordert wurde.

Der Lebensgefährte der gelynchten Frau gab schließlich den Verbleib der Leiche an und wurde als Verdächtiger festgenommen. Das Mädchen wurde am Freitagnachmittag beerdigt.

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