Die jungen Wilden

Opernfeuer statt Feuerlöscher

Kultur
27.03.2024 19:55

Tenor Stanisław Napierała startet mit Mozart in die Weiten der Opernwelt. Der 26-jährige Pole ist Mitglied des ersten Jahrgangs des Opernstudios der Wiener Volksoper. Demnächst ist es als Ferrando an der Seite seiner Studio-Kollegen in Mozarts Così fan tutte zu erleben. Die Vorstellungen sind am 6. und 7. April im MuTh am Augartenspitz. Wir stellen ihn in unserer Serie über Shooting-Stars der Kultur vor.

Eine heimliche Träne, Nemorinos „Una furtiva lagrima“ aus Donizettis „Liebestrank“ vergoss Stanisław Napierała 2022 beim berühmten Gesangswettbewerb von Hertogenbosch und gewann einen zweiten Preis. Ein Riesenerfolg (auf YouTube nachhörbar) für den heute 26-jährigen Polen, der eigentlich Feuerwehrmann werden wollte.

Mixed mit Mozart: Das Ensemble des Volksopern-Studios startet zum Partnertausch in „Così fan ...
Mixed mit Mozart: Das Ensemble des Volksopern-Studios startet zum Partnertausch in „Così fan tutte“(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)

Die Großeltern sorgten für das Kulturprogramm der musikalisch gar nicht vorbelasteten Familie. Eines Tages ging es in die „Tosca“: „Ich habe zum ersten Mal Orchester und Sänger gehört. Während der Arien von Tosca und Cavaradossi habe ich etwas Besonderes gefühlt. Es war zum ersten Mal, dass Musik mein Herz berührt hat“, so der Tenor.

Danach schickte ihn eine seiner drei älteren Schwestern in den Jugendchor. Doch klang seine Stimme ziemlich laut heraus. Napierała schrieb sich daraufhin in die Musikschule ein, denn „ich wollte nicht leiser sein, sondern lauter“. Der Wunsch, Sänger zu sein, wuchs. Statt fünf Jahre Feuerwehrakademie ging es auf die Musikuni. Nachdem er noch im letzten Semester steckt, hat er sich nicht aktiv fürs Volksopernstudio beworben. Aber man suchte noch einen Tenor und bat ihn, vorzusingen.

Steckbrief Stanisław Napierała

Geboren am 31. 12. 1997

Stammt aus Zabrze (Schlesien) – in der Nähe von Katowice, Polen

Vermisst in Wien das „Kotlet schabowy“, die polnische Variante des Wiener Schnitzels.

Liebt an Wien die Luft, weil sie viel sauberer als in seiner Heimat in Schlesien ist.

Außerdem faszinieren ihn Schönbrunn und die Hofburg.

Sport: spielt (noch) nicht Tennis – nur fürs Fotoshooting der Volksoper. Als Kind natürlich Fußball, später leidenschaftlich Basketball. Derzeit aus Zeitgründen vor allem Training im Fitnessstudio.

Vorbilder: Luciano Pavarotti, Jonas Kaufmann & ist stolz auf Landsmann Piotr Beczała, dessen Cavaradossi er sich fünfmal in der Staatsoper angehört hat.

Ende der Saison schließt er sein Studium ab und kommt ab Herbst für mehrere Stücke an die Volksoper zurück. Dazu kommen weitere Engagements, etwa an der Warschauer Kammeroper. Davor ist er mit den Volksopernstudio-Kolleginnen und -Kollegen in Mozarts „Così fan tutte“ (6., 7. 4.) im MuTh am Augartenspitz zu erleben.

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