Kommt erst 2095 wieder

Heller Komet zu Ostern mit Glück frei sichtbar

Wissenschaft
25.03.2024 11:50

Am Montag stört noch das helle Licht des Vollmonds, in den nächsten Tagen könnte am Abendhimmel mit ein wenig Glück ein Schweifstern mit freiem Auge sichtbar sein. Denn nach 71 Jahren nähert sich derzeit wieder der Komet 12 P/Pons-Brooks der Sonne.

Ab dem Osterwochenende, sobald der Mond nicht mehr störe, könnte er „bei dunklem Himmel knapp freisichtig sein“, erklärte der Kometenexperte und Obmann des Astronomischen Zentrum Martinsberg (NÖ), Michael Jäger. „Ich habe ihn noch nicht mit freiem Auge gesehen, aber das Wetter war bei uns ja auch sehr bescheiden“, so Jäger, der 1998 den Kometen „290P/Jäger“ entdeckt hat.

Komet kann hell aufleuchten
Dabei neigt 12 P/Pons-Brooks zu Helligkeitsausbrüchen. Größere Helligkeitssprünge über Nacht seien beobachtet worden, als der Komet im 19. und 20. Jahrhundert wiederkehrte, erklärte Jäger. Bemerkenswert sei dabei gewesen, dass dieses Aufleuchten erfolgte, lange bevor der Komet seinen sonnennächsten Punkt (Perihel) erreicht hatte, „je näher er an die Sonne herankam, umso kleiner waren die Helligkeitsausbrüche“.

Seinen sonnennächsten Punkt erreicht der Komet am 21. April. Aufgrund seiner stark geneigten Bahn ergibt sich für Mitteleuropa eine Sichtbarkeit nur vor dem Perihel, berichtet Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Hülle um den Kern schimmert grün
Interessierten empfiehlt Jäger, im „kurzen Fenster von rund 90 Minuten nach Sonnenuntergang“ nach dem Kometen Ausschau zu halten. Der Schweifstern steht dabei tief am Horizont in Richtung Westnordwest, „aber noch hoch genug und da ist es schon dunkel genug“. Zumindest ein Fernglas dabei zu haben, kann dabei nicht schaden, um den Kometen mit seiner grün leuchtenden Koma, der diffus leuchtenden Hülle um den Kern, besser zu sehen. Er beginne langsam auch einen Staubschweif zu entwickeln, „was gut ist, weil wir den mit dem menschlichen Auge besser in der Nacht sehen als den bisher dominierenden blauen Ionenschweif“, so Jäger.

Im Juli 1812 entdeckt
Der Komet 12 P/Pons-Brooks umkreist die Sonne auf einer langgezogenen elliptischen Bahn einmal in 71,3 Jahren. Der Himmelskörper wurde im Juli 1812 von Jean-Louis Pons am Observatorium Marseille entdeckt und nach einer Bahnstörung 1883 von William R. Brooks wiederentdeckt. Mit seiner Umlaufzeit um die Sonne ähnelt seine Bahn jener des bekannten Kometen 1P/Halley, so WAA-Chef Pikhard.

Komet ist so groß wie Wien
Gemeinsam mit dem Halleyschen Kometen zählt 12 P/Pons-Brooks laut Jäger zu den größten periodischen Kometen. Während der Kern von 1P/Halley rund 15 Kilometer misst, ist jener von 12 P/Pons-Brooks mit 30 Kilometer rund doppelt so groß – und hat etwa den Durchmesser der Bundeshauptstadt Wien.

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