Verkehrsfreigabe

S7: Umstritten bis zum finalen Festakt

Burgenland
22.03.2024 19:00

Auf der S 7 herrschte heute Volksfeststimmung: fast 2000 Gäste kamen zur historischen Verkehrsfreigabe-Feier. Die zweispurige Schnellstraße verbindet künftig die Autobahn A2 mit der ungarischen M 80. Für den Bezirk Jennersdorf ist die Straße vor allem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Der West-Abschnitt der Fürstenfelder Schnellstraße S7 wurde im Beisein von mehr als 2000 Gästen eröffnet. Für den Verkehr wird die Straße, die rund 900 Millionen Euro gekostet hat, heute freigegeben. „Herzstück“ ist der Tunnel Rudersdorf. Danach ist erst einmal Schluss: Autos und Lkw müssen auf der B65 weiterfahren.

Ost-Abschnitt soll im Sommer 2025 fertiggestellt werden
Bis Sommer 2025 soll aber auch der im Burgenland gelegene Ostabschnitt fertig sein. Mehr als 15.000 Pkw und Lkw sollen täglich über die S7 brettern.

(Bild: Honorar)

Dorner: Verkehrspolitischer Meilenstein
Landesrat Heinrich Dorner spricht von einem verkehrspolitischen Meilenstein: „Die S7 wird für eine deutliche Verkehrsentlastung in den Gemeinden sorgen und Bürgern endlich mehr Lebensqualität bringen. Zugleich wird der Wirtschaftsstandort aufgewertet.“

Für das Lafnitztal gilt die Schnellstraße S7 als wichtige Lebensader. (Bild: Carina Fenz)
Für das Lafnitztal gilt die Schnellstraße S7 als wichtige Lebensader.

Große Hoffnung auf neue Arbeitsplätze 
Für den steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler ist „die S 7 eine Initialzündung für neue Betriebsansiedelungen und Arbeitsplätze in der Region.“ Groß ist auch die Hoffnung, so Drexler, dass die Gemeinden vom Durchzugsverkehr entlastet werden und die Steiermark mit dem Burgenland und Ungarn näher zusammenrückt und dadurch gänzlich neue Wirtschaftsräume entstehen.

Grillhendl und Bier inklusive. Die feierliche Freigabe der S7 glich einem Volksfest. (Bild: Schulter Christian)
Grillhendl und Bier inklusive. Die feierliche Freigabe der S7 glich einem Volksfest.

Einsprüche verzögerten Projekt um Jahrzehnte
Zahlreiche Einsprüche bei Umweltverträglichkeitsprüfungen und Wasserrecht haben den Baustart des seit Ende des letzten Jahrtausends in Planung befindlichen Projekts immer wieder verzögert, bis man 2017 die ersten Arbeiten begonnen wurden. Umweltschützer kritisierten, dass Grünflächen verloren gehen und Tiere, vor allem Vögel und Fledermäuse, wertvollen Lebensraum verlieren. Hier kontert man seitens der Asfinag: „Die S7 ist ein absolutes Vorzeigeprojekt im Hinblick auf Nachhaltigkeit“, sagte ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl in Richtung der Projektgegner.

Auch WK-Präsident Andreas Wirth war bei der Eröffnung. (Bild: zVg)
Auch WK-Präsident Andreas Wirth war bei der Eröffnung.

Grüne-Ministerin war verhindert
Apropos Gegner: Die Grünen haben sich von Beginn an gegen das Projekt ausgesprochen. Wenig verwunderlich, dass Ministerin Gewessler zur Eröffnungsfeier verhindert war.

Fakten

Der erste Tunnel im Burgenland

Der Tunnel Rudersdorf ist so etwas wie das Herzstück des Westabschnittes der S 7. Er wurde auf etwa 1,1 Kilometer Länge in offener Bauweise errichtet. Das heißt, zuerst erfolgte der Erdaushub, danach wurden die Tunnelröhren gebaut. Etwa 1,9 Kilometer des Tunnels wurden in klassischer bergmännischer Bauweise mittels Baggervortrieb errichtet. Der Ausbruch stellte eine besondere Herausforderung dar, weil in diesem Gebiet vorwiegend Lockergestein anzufinden ist, also Tone, Sand, teilweise Kies.

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