Energie im Skigebiet

Viel Wind ums Klima, aber kein Plan für Windräder

Vorarlberg
21.03.2024 17:27

Damit die Klima- und Energiekrise nicht zur Existenzkrise wird, setzt man in der „Silvretta Montafon“ auf zahlreiche grüne Projekte. Ein Windrad dürfte in der Talschaft aber noch länger nicht zu sehen sein.

Unter dem Titel „Wind und Ski zusammenbringen“ hatten die Grünen am Donnerstag zur Pressekonferenz im Skigebiet „Silvretta Montafon“ eingeladen. Wer nun mit der Präsentation von Plänen für einen Windpark oder zumindest für ein kleines Windrad gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Da es sich um ein relativ komplexes Thema handelt und noch viele Fragen offen sind, gibt es im Montafon aktuell nicht einmal Pläne, um Messungen an möglichen Standorten vorzunehmen.

Anders im Brandnertal: „Auf dem Dach der Bergstation Gulmabahn werden bereits Messungen durchgeführt, um das Potenzial zu erheben. Für das Projekt gibt es eine Landesförderung in Höhe von 50.000 Euro“, erläuterte Nadine Kasper, Landtagsabgeordnete der Grünen. Für ihre Talschaft wünscht sich die Montafonerin ein Projekt ähnlich jenem auf dem 1710 Meter hohen Speikkogel in der Steiermark. Dort steht nämlich das einzige Windrad in einem österreichischen Skigebiet. „Hier hat man das Potenzial der Windkraft erkannt. Im Skigebiet wird fünfmal mehr Energie gewonnen, als für den Eigenbedarf nötig ist“, berichtet Kasper. Die übrige Energie werde ins Netz eingespeist und verkauft.

Bis man im Skigebiet „Silvretta Montafon“ soweit ist, wird noch so manche Böe ungenutzt die Hänge hinunterwehen. Der grünen Gedanken wird aber bereits jetzt gelebt. Das zeigt sich schon bei der Anreise: Für Zugreisende gibt es die Möglichkeit, ein „Green Ticket“ zu lösen, das den Liftpreis inkludiert. Wer Ski, Stöcke und Schuhe nicht im Zug mitschleppen will, erhält Prozente beim Skiverleih.

Besonders stolz ist man bei der „Silvretta Montafon“ auf die „Moon Lounge“, mit 70 Ladepunkten die größte E-Ladegarage Vorarlbergs. Und auch die 2021 in Betrieb genommene Photovoltaikanlage an der Außenfassade der Valisera-Bergstation hat sich als gute Investition erwiesen: „Mit 17 Kilowattstunden installierter Leistung bringt sie mehr als vergleichbare Anlagen im Tal“, erklärt Kilian Zinnecker, Bereichsleiter für Nachhaltigkeit.

Im Dezember sei noch eine zweite PV-Anlage an der Außenfassade des Mitarbeiterhauses „SiMotel Zamang“ in Schruns installiert worden. Über weitere Investitionen dieser Art werde noch in diesem Frühjahr entschieden.

Für die größten Energiefresser im Skigebiet, die Pistenbullys, ist Zinnecker indes weiter auf der Suche nach einer optimalen Lösung. „Bei den riesigen Schneemengen am Berg ist Elektro keine Alternative“, beklagt er. Und auch die beiden mit Wasserstoff betriebenen Prototypen, die derzeit in Flachau getestet werden, überzeugen ihn nicht. Sie seien zu aufwendig im Handling.

Ähnliches gelte auch für die Verwendung von synthetisch hergestellten Treibstoffen: „Damit lassen sich zwar bis zu 90 Prozent CO2 einsparen, die Beschaffung ist aber schwierig, zudem sind sie viel zu teuer.“ Überzeugt hat in der vergangenen Saison hingegen ein diesel-elektrisch betriebener Pistenbully. „Den haben wir gleich behalten.“

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