Hohe Schulden und schwere finanzielle Verluste durch das Erdbeben in L'Aquila sollen die Beschuldigten zu den Verbrechen getrieben haben. Beide Angeklagte zeigten sich vor Gericht reuig und bekannten sich schuldig. "Es tut mir leid, vor allem im Bezug auf die Bankangestellten", so der 48-Jährige vor Gericht. "Ich möchte mich bei Österreich und den österreichischen Behörden entschuldigen", meinte der zweite Angeklagte.
"Unermesslicher Hass gegenüber Banken"
Der 48-jährige Beschuldigte hatte in seiner Jugend sogar selbst eine Lehre bei einer italienischen Bank begonnen. Als ihm von dem Geldinstitut vorgeworfen wurde, eine Million Euro veruntreut zu haben, wurde der Mann entlassen. Dies habe in ihm einen "unermesslichen Hass gegenüber Banken geschürt", schilderte der Italiener.
Ihm wurden sechs Banküberfälle angelastet, die er im Alleingang begangen haben soll: Am 21. Juni 2007 in Innsbruck, danach im Jahr 2008 am 13. März in Salzburg, am 29. April in Klagenfurt und am 26. Juni wieder in Innsbruck. Im Jahr 2009 habe er dann am 20. Juli in Schwechat und am 2. Februar 2010 in Graz zugeschlagen.
Verdächtige in Padua verhaftet worden
Bei den Überfällen auf Kreditinstitute am 2. August 2011 in Wien und am 14. Oktober 2011 in Graz sollen der 48-Jährige und sein 50 Jahre alter Komplize laut Ermittlern gemeinsam vorgegangen sein. Beim letzten Überfall sollen die beiden erst eine andere Bank als Ziel auserkoren haben. Als die jedoch geschlossen hatte, gingen die Männer einfach in die gegenüberliegende Filiale eines anderen Instituts und bedienten sich dort.
Die Verdächtigen waren Ende Jänner in L'Aquila in den Abruzzen bzw. in Padua verhaftet worden, nachdem die italienischen Ermittler von der österreichischen Polizei auf die Männer aufmerksam gemacht worden waren. Aufgrund eines Beschlusses des Berufungsgerichtes in Venedig wurden sie Ende März nach Innsbruck ausgeliefert.
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