Expertin analysiert
Gesetz gegen Billig-Mode in Frankreich geplant
Frankreich plant ein Gesetz gegen die Hersteller von Fast Fashion. Mit diesem Vorstoß sollen Modegiganten wie Shein und H&M dazu gezwungen werden, ihre Verkaufsstrategien grundlegend zu überdenken Kreislaufwirtschaftsexpertin Lisa Tamina Panhuber von Greenpeace analysiert die Maßnahme.
Frankreich debattiert derzeit über ein Gesetz, das Modekonzerne beim Verkauf von Billig-Kleidung hindern soll. Werbung für sogenannte Fast Fashion soll künftig verboten werden sowie eine Einführung von Strafgebühren ist angedacht.
Grund für die Maßnahme: Die Modeindustrie ist einer der größten Verschmutzer weltweit. Sie erzeugt zwischen 5 bis 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. „85 Prozent der Emissionen von Kleidung entstehen in der Produktion – den größten Anteil haben Färben, Veredelung sowie das Spinnen der Fasern. Ein einzelnes Gesetz kann das Problem aber nicht lösen, es braucht ein starkes Paket und am besten EU-weite gemeinsame Regulierungen wie das EU-Lieferkettengesetz“, analysiert Kreislaufwirtschaftsexpertin Lisa Tamina Panhuber von Greenpeace.
Alternativen wie Secondhand fördern
Da bisherige freiwillige Initiativen keine Verbesserung gebracht haben, sind Gesetze notwendig. „Die Politik muss auf der einen Seite Fast Fashion begrenzen – Einschränkungen für Werbung, Abgaben für jene Produkte, die besonders viel Umweltverschmutzung und Ausbeutung verursachen“, so die Expertin. Aber es müssen auch Alternativen wie Secondhand, Mieten, Reparieren von Kleidung gefördert werden. „Diese Maßnahmen können in Österreich sofort umgesetzt werden.“
Durchschnittlich kaufen wir in Österreich und Deutschland jedes Jahr mehr als 60 Kleidungsstücke. Vieles liegt aber kaum benutzt im Schrank – bei einer Umfrage 2023 haben die Befragten in Österreich gesagt, dass sie rund ein Viertel ihrer Kleidung gar nicht oder fast nie tragen.







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