Reformen sind gefragt

Abbas ernennt neuen palästinensischen Premier

Ausland
14.03.2024 20:39

Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas hat im Zuge der von den USA gewünschten Reformierung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mohammed Mustafa zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Das meldete am Donnerstag palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Er folgt auf Mohammed Shtayyeh, der Ende Februar als Premier zurückgetreten war.

Die Palästinenser-Regierung hat ihren Sitz im Westjordanland. Bis zum Gaza-Krieg wurde der Gazastreifen dagegen von den radikal-islamischen Hamas kontrolliert. Die Regierung steht international unter Druck, Reformen umzusetzen.

Palästinenserpräsident Abbas will Beobachtern zufolge mit der Ernennung des Ökonomen und ehemaligen Mitarbeiters der Weltbank, Mustafa, eine technokratische Regierung im Westjordanland schaffen. Es wird erwartet, dass der 69-Jährige ein Kabinett aus Personen ohne Parteibindung bilden wird.

Bis dahin bleibt der scheidende Ministerpräsident Mohammed Shtayyeh als Chef einer kommissarischen Regierung im Amt. Shtayyeh hatte – auf Druck arabischer Länder und aus den USA – Ende Februar seinen Rücktritt eingereicht. Die Bildung einer neuen Regierung könnte wenige Wochen oder Monate dauern.

Israel will weder Hamas noch PA als Regierung in Gaza
In diesem Szenario könnte auch die Hamas der palästinensischen Dachorganisation, der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), beitreten, ohne in einer künftigen palästinensischen Regierung mit eigenen Ministern vertreten zu sein. Auch dies lehnt Israel ab. Jerusalem will künftig weder die Hamas noch eine von der Fatah geführte PA als Regierung im Küstenstreifen sehen.

Abbas leitet die PA sowie die säkulare Fatah-Fraktion innerhalb der PLO. Die Fatah und die Hamas sind die beiden größten Palästinenserorganisationen – und erbitterte Rivalen. Seit einigen Jahren gibt es Versöhnungsgespräche zwischen beiden Gruppen. Einige Vertreter der Fatah-Partei hatten Verständnis für den Terrorangriff der Hamas in Israel geäußert.

Mit der Ernennung Mustafas zum neuen Ministerpräsidenten solle die PA reformiert und die offiziellen Institutionen im Westjordanland und im Gazastreifen wieder vereint werden, hieß es in einem Schreiben zu dem Anlass von Abbas. Zudem sei die Personalie eine Vorbereitung auf Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in den Palästinensergebieten. Abbas ist seit mehr als 18 Jahren im Amt und nicht mehr durch Wahlen legitimiert.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele