Vier Pfoten warnen
Bären werden qualvoll als Haustiere gehalten
Bereits seit vier Jahren kämpft die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ um vier Bären, die in Slowenien von privaten Besitzern unter „entsetzlichen Bedingungen“ gehalten würden. Und trotzdem ist es nach wie vor nicht gelungen, diese in den Bärenpark Arbesbach im Waldviertel zu bringen.
Obwohl die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten werden und die Tiere alles andere als artgerecht untergebracht sind, wären die Behörden bisher untätig geblieben, beschweren sich die Tierschützer.
Einer der ursprünglich fünf Bären ist zudem kürzlich gestorben, und auch die restlichen vier wären gesundheitlich schwer angeschlagen, stellte eine Veterinärmedizinerin bei einem Besuch an Ort und Stelle fest. „Es ist ein Skandal, dass das EU-Land Slowenien Tiere dermaßen dahinvegetieren lässt“, kritisierte Vier Pfoten-Direktorin Eva Rosenberg am Montag. Die Bären leben seit Jahrzehnten in engen Käfigen, auf blankem Beton, ohne Schutz vor Witterung, ohne adäquates Futter oder medizinische Versorgung. „Wir müssen sie endlich rausholen.“
Zustand der Bären ist alarmierend
Drei der Bären sind in Käfigen bei Restaurants untergebracht, einer in einem Privatzoo. Die Zähne der Tiere seien in einem desaströsen Zustand, was massive Schmerzen verursachen muss. Zudem würden sie stereotypes Verhalten zeigen. Die Veterinärmedizinerin Julia Bohner vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung hat im Vorjahr eine alarmierende Diagnose gestellt: „Ich empfehle dringend, die Bären in ein artgemäßes Schutzzentrum zu bringen, um weitere physische und psychische Schäden zu verhindern.“
Bärenhaltung ist eigentlich keine Privatangelegenheit mehr
Seit 2004 ist Privatpersonen die Bärenhaltung in Slowenien eigentlich verboten, allerdings bekamen (Alt)Eigentümer als Übergangsregelung eine Genehmigung. Das Gesetz sieht ein Außengehege von 150 Quadratmetern pro Bär sowie 20 Quadratmeter für jeden weiteren vor. Dazu kommen ein Innengehege sowie ein Pool. Neben frischem Futter, inklusive Fisch, Fleisch, Früchte und Gemüse sollte ein strukturiertes Gehege mit einem naturbelassenen Boden und Klettermöglichkeiten vorhanden sein. „Bei beiden Besuchen mussten wir feststellen, dass keiner der Besitzer die Bären gesetzeskonform hält. Allein das sollte doch die Behörden auf den Plan rufen“, meinte Rosenberg.








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