Seit die „Operation Fox“ läuft, scheinen die Banden Angst zu haben, sich der Grenze zu nähern und erwischt zu werden. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und die Polizei-Granden machten sich am Freitag in Andau ein Bild vom erfolgreichen Projekt.
Die „Operation Fox“ des Innenministeriums wurde im Dezember 2022 ins Leben gerufen: 40 Polizeibeamte sind abkommandiert, um in Kooperation mit den ungarischen Kollegen illegale Grenzübertritte zu verhindern bzw. die Schlepper dingfest zu machen. Die Aktion ist von Erfolg gekrönt, wie gestern in Andau bekanntgegeben wurde. Während im Jänner und Februar des Vorjahres 20 Schleuser festgenommen worden sind, war es heuer lediglich einer. Auch die Zahl der Flüchtlingsaufgriffe ist gesunken. In den ersten zwei Monaten 2023 waren 3317 Personen in Gewahrsam genommen worden, heuer lediglich 157. In Summe wurden dank der „Operation Fox“ 188 Schlepper ins Gefängnis verfrachtet.
Jetzt ist es unsere Aufgabe, dass die Schlepper einen weiten Bogen um Österreich machen müssen.
Innenminister Gerhard Karner
Höchst erfreuliche Zahlen
„Noch vor einem Jahr waren in den Grenzorten in den Bezirken Neusiedl am See und Oberpullendorf scharenweise junge Männer unterwegs. Die Fahrzeuge standen herum. Das war sehr belastend für die Bevölkerung“, sagt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). „Jetzt sind die Zahlen höchst erfreulich. Ich bin stolz auf unsere Polizisten. Aber wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen und müssen den Kampf konsequent weiterführen.“ Seit die „Operation Fox“ laufe, habe sich unter den Menschenschmugglern herumgesprochen, dass die Gefahr, erwischt zu werden, enorm gestiegen sei. „Jetzt ist es unsere Aufgabe, dass die Schlepper einen weiten Bogen um Österreich machen müssen“, so Karner.
Derzeit beobachte man vermehrt, dass Schlepper auf andere Routen ausweichen, die nicht durch Österreich führen, berichtet Landespolizeidirektor Martin Huber. Und: „Es dürfte sich auch der Preis für die Fahrten drastisch erhöht haben.“
Zweite Dienststelle in Heiligenkreuz
Um die Erfolgsgeschichte weiter schreiben zu können, wird das Personal von 40 auf 60 Polizisten aufgestockt. Neben dem Stützpunkt in Ungarn wird eine zweite Dienststelle im Landessüden errichtet. Diese ist laut Bundespolizeidirektor Michael Takacs fast fertig und soll demnächst in Heiligenkreuz bezogen werden. „Außerdem werden wir technisch weiter aufrüsten und die Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen intensivieren.“
Der Innenminister denkt bereits an die nächsten Schritte. „In absehbarer Zeit werden die burgenländischen Beamten ihr Knowhow den anderen Bundesländern zur Verfügung stellen, die davon profitieren werden.“ Und Karner denkt die Einführung von Bezahlkarten für Asylwerber an, das sind personalisierte Prepaid-Mastercards, die hinsichtlich der Nutzungshöhe begrenzt sind.
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