Verbraucher müssen sich auf teurere Schokolade einstellen. Der Preis für eine Tonne Kakao hat einen historischen Höchststand von fast 5500 Euro erreicht und ist damit im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. Doch nicht nur das: klassische Schokoladentafeln könnten - bei gleichem oder steigendem Preis - künftig kleiner werden ...
Anfang Jänner lag der Preis noch unter 4000, im Februar vergangenen Jahres unter 2500 Euro. Ursache für den rasanten Preisanstieg ist Experten zufolge eine Verknappung des Angebotes, auch infolge klimabedingter Extremwettereignisse.
Weniger Erträge durch steigende Hitze
Längere Dürreperioden, Starkregen, Überflutungen und Pflanzenkrankheiten haben in Anbauländern wie der Elfenbeinküste und Ghana zuletzt zu deutlich geringeren Erträgen oder sogar zu vollständig zerstörten Ernten geführt.
Nachfrage größer als das Angebot
Die Süßwarenbranche beklagt die stark gestiegenen Kosten. EU-Zucker war 2023 laut dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) 72 Prozent teurer als im Vorjahr, Kakaobutter legte um 52 Prozent zu, Kakao um 43 Prozent. Der Handel ist beim Thema Preise zurückhaltend, aus Wettbewerbsgründen will man dazu nichts sagen. Die weltweite Nachfrage sei deutlich größer als das Angebot. Möglich sei auch, dass die klassische Tafel kleiner wird, als bei gleichen oder steigenden Kosten schrumpft.
Ein Sprecher des Schokoladenherstellers Ritter Sport erklärte: „Ein Kilo Kakao ist knapp drei Euro teurer als noch vor einem Jahr. Was das für die Herstellungskosten einer 100-Gramm-Schokoladentafel bedeutet, die zwischen 35 und 70 Prozent Kakao enthält, kann sich jeder selbst ausrechnen, aber wir bewerten aktuell gesamthaft die Situation.“
Durchschnittlich essen die Österreicher im Jahr acht Kilogramm Süßware, davon zwei Kilo Tafelschokolade. Im Vergleich zu den Briten und Schweizern sind sie damit fast Kostverächter, diese kommen auf elf Kilo Süßware. Spartanisch hingegen halten es die Chinesen mit gerade mal 0,1 Kilogramm. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Schokoladenwaren in Deutschland lag 2023 bei 9,3 Kilo.
Michele Buck, Chefin des US-Unternehmens Hershey, einem der weltweit größten Süßwarenhersteller, schloss eine Erhöhung der Preise zuletzt nicht aus. „Angesichts der aktuellen Lage bei den Kakaopreisen werden wir jedes Instrument in unserem Werkzeugkasten nutzen, einschließlich der Preisgestaltung, um das Geschäft zu steuern“, sagte sie.
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