Umspannwerk defekt

Stromausfall legt Flughafen Wien für 90 Minuten lahm

Österreich
03.07.2012 13:47
Ein großflächiger Stromausfall hat am Montagabend den Wiener Flughafen lahmgelegt. Gegen 19.30 Uhr war die Versorgung wegen eines Kurzschlusses im Umspannwerk Schwechat zusammengebrochen. Zwar gab es bereits 90 Minuten später wieder Strom, Tausende Passagiere saßen trotzdem einen Großteil der Nacht am Airport fest. Als "regelrechte Falle" soll sich der neue Skylink-Terminal für zahlreiche Mitarbeiter erwiesen haben.

"Auf einmal war es dunkel und das Einchecken unmöglich", so ein Passagier, der am Montag um 19.30 Uhr in den Urlaubsflieger steigen wollte. Ein technischer Defekt im Umspannwerk Schwechat hatte ihm und unzähligen anderen Fluggästen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Kein Check-in, keine Starts, keine Koffer
Nach Angaben des Flughafens wurden während des Stromausfalls die sicherheitsrelevanten Systeme per Notstrom versorgt - Flieger konnten also ohne Risiko landen -, für den Betrieb des ganzen Flughafens reichte die Generatorenleistung jedoch nicht aus. Der Check-in-Betrieb sowie die Gepäcksversorgung und auch Teile der Pistenbeleuchtung kamen zum Erliegen. Mehrere Stunden lang konnte keine Maschine abheben und keine Koffer rollten über die Förderbänder des Flughafens. Stattdessen wurden sie händisch neben die Bänder gestellt (siehe weiteres Bild).

Ebenfalls vom Stromausfall betroffen waren die Klimaanlage, Türen sowie die Garagen und Parkplätze. Dort öffneten sich Schranken nicht, weshalb weder Fahrzeuge ein- noch ausfahren konnten, so das Luftfahrtmagazin "Austrian Wings" Dienstag früh.

Skylink-Terminal als "regelrechte Falle" für Mitarbeiter
Als "regelrechte Falle" soll sich der neue Skylink-Terminal erwiesen haben. Laut "Austrian Wings" waren zahlreiche Airline-Mitarbeiter innerhalb bestimmter Bereiche eingeschlossen, weil die elektronischen Zutrittskontrollen durch den Stromausfall nicht mehr funktionierten und sich die Türen auch manuell nicht öffnen ließen.

Ein Sprecher der AUA konnte das so am Dienstag jedoch nicht bestätigen: "Ich habe bereits den ganzen Vormittag über herumtelefoniert und noch keinen der angeblich eingeschlossenen Mitarbeiter gefunden. Wenn es wirklich welche gegeben hat, dann frage ich mich auch, warum sie nicht einfach die Notausgänge benutzt haben. Denn die sollen laut Flughafen Wien frei gewesen sein."

Als der Flugverkehr am Montag gegen 21 Uhr wieder aufgenommen werden konnte, hatte sich bereits ein enormer Rückstau gebildet. Bei der Abfertigung von Passagieren und Reisegepäck kam es die ganze Nacht hindurch zu Beeinträchtigungen, Tausende saßen in der tropischen Nacht mit Temperaturen jenseits der 20 Grad am Airport fest.

Flughafensprecher Peter Kleemann betonte, dass der Zwischenfall nicht in der Verantwortung des Airports gelegen habe. Laut Wien Energie war es im Stromnetz im Raum Schwechat zu mehreren technischen Fehlern gekommen. "Durch Schutzgeräte, die die Aufgabe haben, eine Ausweitung der Stromunterbrechung zu verhindern, wurden Leitungen automatisch abgeschaltet. Davon war auch die Schaltstation für den Flughafen Wien betroffen", so Sprecherin Ilona Matusch.

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