Inflation bleibt hoch

Seit 2022 gingen zehn Mrd. Euro Kaufkraft verloren

Wirtschaft
23.02.2024 06:01

Um „nur“ noch 4,5 Prozent sind in Österreich die Preise im Jänner im Jahresvergleich gestiegen. Das war der niedrigste Wert seit 2021, aber er liegt deutlich über dem Euro-Schnitt. Und der Rückgang geht langsam, so Experten. Schuld daran sind einige hartnäckige Preistreiber. Das kostet die Konsumenten Milliarden Euro.

Im vorigen Dezember stiegen die Preise bei uns um 5,6 Prozent, im Jänner war die Teuerung mit 4,5 Prozent immerhin spürbar geringer. Zuletzt war sie im Dezember 2021 ähnlich niedrig. Die Tendenz stimmt also. Allerdings liegen wir damit noch immer weit über dem Schnitt der Euro-Länder von nur 2,8 Prozent. Die Entlastung der Konsumenten ist somit zu langsam.

„Immer noch Inflationshochburg“
Das Momentum Institut rechnet vor, dass die hohen Preise Beschäftigen und Pensionisten seit 2022 mehr als zehn Milliarden Euro an Kaufkraft gekostet haben. Kritisch ist auch Jan Kluge von Agenda Austria. „Wir sind immer noch Inflationshochburg. Außerdem war die Teuerung im Jänner immer schon niedriger als im Rest des Jahres, z. B., weil nach Weihnachten die Rabatte beginnen. Ab April geht es dann meist aufwärts, etwa durch Mieterhöhungen.“

(Bild: Krone KREATIV)

Ein Preistreiber im Jänner waren Gastronomie und Hotels, die um 9,1 Prozent mehr als vor einem Jahr verrechneten. Ohne diesen „Tourismus-Effekt“ hätte die Gesamtinflation nur 3,3 Prozent ausgemacht. Kluge: „Die Branche hat höheren Kosten für Energie, Arbeitskräfte sind knapp und teuer, sie sind kapitalintensiv, was jetzt hohe Zinsen kostet. Die Betriebe mussten also anheben, und sie können es auch. Die Gäste haben wegen der staatlichen Hilfen eben mehr Geld in den Taschen.“

Ebenfalls sehr teuer waren einige Lebensmittel wie Gebäck (+5,1%), Gemüse (+10,6%), alkoholfreie Getränke (+11%) sowie neu abgeschlossene Wohnungs-Mietverträge (+9,1%). Strom wurde hingegen um 4,5% billiger, Treibstoffe sanken um 4,2%. 

Hausgemachte Teuerung
Viel besser dürfte es auch in den nächsten Monaten kaum werden, und Anfang 2025 läuft dann die Strompreisbremse aus. Überhaupt hat Österreich schon lange eine etwas höhere Inflation als andere Eurostaaten, wie Jan Kluge ausführt: „Es waren meistens etwa 0,5 bis 1 Prozentpunkte Differenz, etwa wegen des Einflusses des Tourismus. Das ist kaum ins Gewicht gefallen. Vor allem die Regulierungen im Mietrecht sowie die langfristigen günstigen Energie-Lieferverträge haben die Teuerung begrenzt. Zuletzt ist diese aber nach oben geschossen, stärker als in anderen Ländern.“ Die hausgemachte Teuerung aber bleibt obendrein ... 

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