Nach Skandalen

Grüne legen 7-Punkte-Plan gegen Tierleid vor

Vorarlberg
21.02.2024 14:30

Die Vorarlberger Landwirtschaft wurde zuletzt wiederholt von Skandalen erschüttert. Die Grünen wollen nun mit einem 7-Punkte-Plan die Wende zum Besseren einläuten. Im Fokus stehen bessere Bedingungen für Landwirte und eine gezieltere Förderungspolitik. 

„Einmal im Quartal gibt es einen Skandal, der der Landwirtschaft und den Bauern schadet", ärgert sich die grüne Landtagsabgeordnete Christine Bösch-Vetter. Qualvolle Tiertransporte, verdreckte Ställe mit vernachlässigtem Vieh sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt ging es um jenen Landwirt, der einem Rind die Zunge herausgerissen und zudem illegal Medikamente verabreicht haben soll.

Ein 7-Punkte-Plan soll nun für ein Ende des Tierleids sorgen. Geht es nach Bösch-Vetter sollten sich alle Player - Vertreter der Landwirtschaftskammer, Politiker, Veterinäre und Tierschützer - zu einem Runden Tisch zusammenfinden, um die aktuelle Lage zu besprechen.

Zudem fordert die Lustenauerin ein Förderungsstopp für die schwarzen Schafe unter den Landwirten. Zusätzliche Förderungen sollen indes an jene gehen, die ihre Tiere im Land schlachten und nicht bis nach Salzburg oder noch weiter entfernt karren.

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Die Hochleistung lässt sich nicht ausschließlich mit Gras oder Heu erzielen. Dafür ist auch der Einsatz von Kraftfutter nötig. Die Tiere werden anfälliger für Krankheiten.

(Bild: Maurice Shourot)

Christine Bösch-Vetter, Tierschutzsprecherin der Grünen

„Hochleistungskühe mit einer Genetik, die vielleicht in den USA oder in den Niederlanden standortgerecht ist, haben bei uns nichts verloren“, meint die grüne Abgeordnete und verweist auf die gestiegene Milchleistungen der vergangenen Jahre. Neben gezielter Züchtung sei die Mehrleistung nicht nur auf bessere Haltungsbedingungen, sondern vor allem auch auf den Einsatz von Kraftfutter zurückzuführen. „Die Steigerung der Leistungsfähigkeit mach die Tiere anfälliger für Krankheiten und unfähiger, den Sommer auf einer Alpe zu verbringen“, argumentiert Bösch-Vetter. Sie plädiert deshalb für standortgerechtere Rassen.

Steigerungen

7250 Kilogramm beträgt derzeit die durchschnittliche Milchleistung einer Kuh in Vorarlberg. Im Jahr 2000 waren es noch 5832 Kilogramm, im Jahr 1990 sogar nur 4644 Kilogramm. Gezielte Züchtungen und veränderte Haltung sorgten für die Steigerungen.

Wunsch Nummer 5 richtet sich an die Genossenschaft „Vorarlberg Milch. Deren führende Köpfe sollten die „hervorragenden Aktivitäten“ in der Vermarktung von Milch um eine Vermarktungslinie für Kalb- und Rindfleisch erweitern.

Ein Augenmerk richtet die Tierschutzsprecherin der Grünen auch auf die Tierärzte. Um den Beruf des Veterinärs attraktiver zu gestalten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen (aktuell sind rund 90 Prozent der Absolventen Frauen), soll mit der Tierärztekammer ein Kooperationsmodell ähnlich den Primärversorgungszentren in der Humanmedizin erarbeitet werden.

Ein letzter Punkt beschäftigt sich mit dem Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems, das Bösch-Vetter gerne zum “Campus für alpine Landwirtschaft" entwickeln würde. Entwicklung und Forschung sollen im Fokus stehen, Antworten auf die Herausforderungen der Zeit - Stichwort Klimaerwärmung - könnten so gefunden werden.

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