Illegale Strafaktion

Qualmen außerhalb der Raucherzone kostet Schüler 2 €

Österreich
26.06.2012 09:18
An der HBLA Pitzelstätten in Kärnten rauchen die Köpfe. Nicht wegen des bevorstehenden Zeugnistages, sondern vielmehr wegen einer ungewöhnlichen Strafaktion der Direktion: Schüler, die außerhalb des Raucherbereichs mit einer Zigarette erwischt werden, müssen Strafe zahlen. Laut Landesschulrat ist das aber verboten. Jetzt soll sogar das Ministerium eingeschaltet werden.

Jahrelang wurde an der Klagenfurter Schule über das Rauchen diskutiert, weil weggeworfene Glimmstängel das Gelände verunreinigten. Im April schließlich verfasste die Schulleiterin einen Dienstzettel folgenden Inhalts: "Da sich Schüler nicht an die Vorgaben halten und außerhalb der vorgesehenen Bereiche rauchen, sehe ich mich gezwungen, härtere Maßnahmen zu treffen." Schüler, die in einem anderen Bereich der Schule "rauchend oder einen Tschick wegwerfend angetroffen werden", müssen zwei Euro Strafe bezahlen. Das Geld werde dann für ein Umweltprojekt vor Ort verwendet.

Geldstrafen laut Schulgesetz "prinzipiell verboten"
Wie Schulsprecherin Julia Liebchen bestätigt, seien bereits Jugendliche auf dem Parkplatz von Mitarbeitern der Landwirtschaftsschule abgestraft worden. Und die Aufregung ist groß. "Darf die Direktorin denn das Geld abkassieren?", fragt ein Schüler. Nein, darf sie nicht, denn "Geldstrafen sind generell nicht erlaubt, auch wenn sie vom Schulausschuss beschlossen werden", betont Rudi Altersberger, Vizepräsident des Landesschulrates: "Und das Gesetz gilt sehr wohl für alle Einrichtungen in Kärnten."

"Natürlich kostet das Entsorgen der Zigaretten die Schulen auch Geld. Aber da muss man andere Möglichkeiten finden, um dem Herr zu werden." Ein Beispiel seien Raucherpässe, die es an einigen Schulen gibt - übrigens auch an der HBLA Pitzelstätten: Schüler können den Pass um rund zehn Euro pro Jahr erwerben und tragen so zu den Reinigungskosten bei. Die Direktorin war zunächst für keine Stellungnahme erreichbar. Der Landesschulrat will nun das Ministerium mit dem Fall befassen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt