Trotz Arbeitslosengeld, Notstands- und Wohnungsbeihilfen kassierten geringfügig (!) beschäftigte Mitarbeiter einiger Reinigungsfirmen mehr als 3000 Euro netto im Monat .
Wenn die „Finanz“ an die Tür klopft, droht säumigen Firmen Ungemach. 26.850 Kontrollen wurden 2023 durchgeführt, von 51.356 kontrollierten Arbeitnehmern waren knapp 5000 nicht sozialversichert, 3452 gleich illegal tätig. 204 wurden sogar arbeitend erwischt, obwohl sie AMS-Geld bezogen. Gesamt wurden 23,7 Millionen an Strafen beantragt.
„Jede Form der Steuerhinterziehung oder illegaler Geschäftspraktiken schadet ehrlichen Firmen“, hielt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) bei der jährlichen Bilanz seiner 450 Finanzpolizisten fest. Man stehe fest an der Seite jener, die sich korrekt verhalten, betonte er.
40 bis 60 Stunden statt Geringfügigkeit
Gar nicht korrekt verhielten sich 152 Unternehmen, die sich nicht einmal so nennen dürften. Die Scheinfirmen – vorwiegend im Reinigungs-, Security-, Arbeitskräfteüberlassungs- und Baugewerbe – beschäftigten auf geringfügiger Basis Mitarbeiter. 40 bis 60 Stunden arbeiteten jene im Schnitt, kassierten den größten Teil ihres Lohnes schwarz, nebenbei bezogen sie auch Sozialtransfers wie Arbeitslosengeld, Notstands- und Wohnungsbeihilfen. Zumindest mehr als 800 Millionen Euro wurden auf diesem Wege 2023 transferiert.
Die Täter, die hinter dem illegalen Gewerbe stecken, professionalisieren sich laut Alfred Hacker, Vorstand des Amts für Betrugsbekämpfung, immer stärker. Bei einem Security-Betrieb wurden so etwa 157 Verstöße registriert, sechs Scheinfirmen flogen laut dem Leiter der Finanzpolizei, Wilfried Lehner, auf.
Auch das illegale Glücksspiel sorgt weiter für Sorgenfalten. 435 Geräte wurden eingezogen, 3,6 Millionen an Bußgeldern verhängt.
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