Die Projektmanager des S-Link sehen zwischen den Rathausrissen und Bohrungen keinen Zusammenhang. Das ist das Ergebnis einer Begehung am Montagnachmittag. Eine Sanierung des historischen Gebäudes muss es dennoch geben. Eine Suche nach den Ursachen ist jedenfalls fixiert.
Ein Großaufgebot von Geologen und Geotechnikern sowie Managern der S-Link-Betreibergesellschaft inspizierte gestern im Rathaus die entdeckten Risse im dritten Obergeschoss – die „Krone“ hatte berichtet.
Die Vermutung, wonach diese Schäden mit den 2023 in unmittelbarer Nähe am Rudolfskai stattgefundenen Probebohrungen zu tun haben, sehen die Projektleiter nicht. „Die Risse stehen in keinem Zusammenhang mit der Untersuchung“, erklärte der Experte und Sachverständige Erich Sauer. 140 Probebohrung hat es mittlerweile entlang der geplanten Trasse zwischen Hauptbahnhof und Alpenstraße für das große Verkehrsvorhaben gegeben. Sie seien nach dem neuesten Stand der Technik durchgeführt worden und ungefährlich.
Christoph Ferch (Liste Salz), der den Fall ins Rollen gebracht hat und zudem Vorsitzender der Kontrollausschusses der Stadt ist, stört sich weiterhin an der Vorgehensweise. Er fordert, das über Schäden nicht im Nachhinein gestritten werden muss, sondern schon vor allen Arbeiten auch bei einem möglichen späteren U-Bahn-Bau Gewissheit herrschen muss – auch in Hinblick auf die vielen historischen Gebäude.
„Ich finde es nicht in Ordnung, dass Anrainer im Falle von Schäden aktiv werden müssen. Beim Rathaus ist seitens der S-Link-Betreiber im Vorfeld der Probebohrungen keine Beweissicherung vorgenommen worden. Das sollte doch bitte Standard sein.“
Für Tobias Fusban, den von der Stadt fürs Rathaus zuständigen Hochbauamtschef, ist die Sache auch noch nicht restlos geklärt. Wenn die S-Link-Bohrungen keine Schuld trifft, muss es andere Ursachen geben. Die Suche danach könnte Jahre andauern. Weshalb auch noch völlig unklar ist, welche Ausmaße die Sanierung annehmen wird.
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