Der Niederösterreicher, der wegen Vergewaltigung eine mehrjährige Haftstrafe abzusitzen hat, hatte sich am 18. Mai in Leobersdorf in Niederösterreich der Polizei gestellt. Nach dem Ende seiner Flucht war er wegen der Unterbrechung seiner medikamentösen Behandlung zunächst verwirrt und nicht vernehmungsfähig gewesen.
"Er ist nun wieder gut eingestellt und hat klare und eindeutige Angaben gemacht", erläuterte Huber-Günsthofer. Gegenüber den Beamten habe der 41-Jährige angegeben, dass er die erste Nacht auf der Donauinsel verbracht habe. "Die restliche Zeit hat er im Umland von Leobersdorf in diversen Wäldern gehaust", sagte Huber-Günsthofer.
Unaufmerksamkeit von Wächter ausgenutzt
Der Niederösterreicher war am 3. Mai zu einer Untersuchung ins Heeresspital in der Wiener Brünner Straße gebracht worden. Dort werden Häftlinge der Justizanstalt Mittersteig behandelt. Während eines Ganges auf die Toilette war der Mann über ein Fenster aus dem zweiten Stock entkommen. Bei seiner Vernehmung gab er nun an, dass er die Flucht absolut nicht geplant, sondern dass er die Situation - der Beamte, der ihn beaufsichtigte, war unaufmerksam - einfach ausgenützt habe.
"Er hat uns auch noch erzählt, dass er bereits Tage zuvor versucht habe, sich zu stellen. Er ist immer wieder zur Polizeistation gegangen, hat aber wieder umgedreht, weil er sich doch nicht getraut hat", sagte Huber-Günsthofer. Allerdings dürften Hunger und Durst schließlich zu groß geworden sein, weswegen er dann doch "den Mut gefunden hat, sich zu stellen".
Gegen den Justizwachebeamten, der den 41-Jährigen auf seinem Ausgang begleitet hatte, wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
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