Tote bei Raketenschlag

Iran will Mossad-Zentrale im Irak zerstört haben

Ausland
16.01.2024 10:02

Die iranischen Revolutionsgarden haben in der Nacht auf Dienstag Ziele im Nordirak mit Raketen angegriffen. Dabei sei eine Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad zerstört worden. Auch in Syrien gab es Angriffe, die getätigt worden seien, um Vergeltung zu üben, hieß es von den Schergen des Mullah-Regimes.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei „in den besetzten Gebieten Syriens ausfindig gemacht und durch den Abschuss einer Reihe von ballistischen Raketen zerstört“ worden, hieß es von den Revolutionsgarden. Damit habe man Vergeltung für die jüngsten Terroranschläge im Iran geübt. Welche Ziele der Iran genau attackierte, war zunächst unklar.

Explosionen erschütterten Erbil
Fast zeitgleich erschütterten mehrere laute Explosionen kurz vor Mitternacht die nordirakische Stadt Erbil. In der Nähe eines neuen, im Bau befindlichen US-Konsulats schlugen Augenzeugen zufolge mehrere Raketen ein. Auch der internationale Flughafen in der kurdischen Stadt wurde getroffen, während sich Panik in der Metropole ausbreitete. Raketen seien auf Farmen nördlich von Erbil gefallen und hätten Häuser getroffen. Vier Zivilisten seien dabei ums Leben gekommen, hieß es aus der nordirakischen Stadt.

„Blut der Märtyrer rächen“
Die Revolutionswächter bekannten sich kurze Zeit später auch zu den Raketenangriffen auf Erbil. „Wir versichern unserem geliebten Volk, dass die Offensivoperationen der Revolutionsgarde so lange fortgesetzt werden, bis auch der letzte Tropfen Blut der Märtyrer gerächt ist“, hieß es in einer Erklärung.

Bei dem Angriff auf Nordsyrien handelte es sich laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna mit einer Strecke von mehr als 1200 Kilometern um die bisher weitreichendste Raketenoperation des Landes. Dies dürfte auch ein klares Signal an den Erzfeind Israel sein. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen.

„Falsche Vorwände“
Der Sicherheitsrat der kurdischen Autonomiegebiete bezeichnete die Rechtfertigungen der iranischen Revolutionsgarde für den Angriff in Erbil unterdessen als bloße Vorwände. Der Angriff sei eine Verletzung der Souveränität der Region und des Irak, hieß es in einer Stellungnahme in der Nacht auf Dienstag. Erbil sei „keine Quelle der Bedrohung“ und werde dies auch in Zukunft nicht sein, „aber die Streitkräfte der Garde benutzen falsche Vorwände, um die Stabilität des Landes zu untergraben.“

Der irakische Kurdenführer Massud Barzani verurteilte auf der Plattform X den „feigen Angriff auf die Menschen in der Region Kurdistan aufs Schärfste“ und forderte die Regierung in Bagdad auf, sich klar gegen die Souveränitätsverletzung zu positionieren.

USA verurteilen Angriff im Irak
Scharfe Kritik am iranischen Raketenangriff auf Erbil kam auch von den USA. „Die Vereinigten Staaten verurteilen die Angriffe auf Erbil auf das Schärfste und sprechen den Familien der Getöteten ihr Beileid aus“, hieß es aus dem US-Außenministerium. „Wir wenden uns gegen die rücksichtslosen Raketenangriffe des Iran, die die Stabilität im Irak untergraben. Wir unterstützen die irakische Regierung und die kurdische Regionalregierung in ihren Bemühungen, den Zukunftszielen des irakischen Volkes gerecht zu werden.“

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