Jetzt wird’s ernst: 100 zusätzliche Kassenarztstellen für ganz Österreich wurden, wie berichtet, im Sommer beschlossen. 17 davon sollen in Oberösterreich angesiedelt und nun ab Mitte Jänner ausgeschrieben werden - die „Krone“ kennt die Details dazu.
Je vier der neuen Verträge sind für Primärversorgungseinheiten sowie für Psychiatrie vorgesehen, drei für Kinderärzte, je zwei für Dermatologie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie und je eine Stelle für Augenheilkunde und Allgemeinmedizin. In Summe also 17 neue Mediziner für unser Bundesland.
Zum Vergleich: Derzeit ordinieren in OÖ 1202 niedergelassene Kassenärzte, 46 Stellen sind momentan unbesetzt.
Suche anders aufgezäumt
Macht es Sinn, zusätzliche Stellen auszuschreiben, wo doch noch einige frei sind? Ja, meint die zuständige Gesundheitskasse, denn bei den neu geschaffenen Verträgen werde die Suche nach den Doktoren anders aufgezäumt. Die bisher unbesetzten Stellen seien an bestimmte Orte gebunden, bei den 17 zusätzlichen komme man den Ärzten entgegen und frage, wo sie sich niederlassen möchten. Daher stehe auch noch nicht fest, in welchen Gemeinden genau die zusätzlichen Kassenärzte angesiedelt werden.
33 Bewerbungen für OÖ
Interesse besteht jedenfalls: Von den bundesweit innerhalb kurzer Zeit eingetroffenen 304 Bewerbungen entfallen 33 auf OÖ. Jedoch nicht „passgenau“: So gibt es etwa für Gynäkologie vier Interessenten, obwohl dafür gar keine zusätzliche Stelle vorgesehen ist (sehr wohl sind aber bestehende Gyn-Stellen frei). Für die vier Psychiatrie-Verträge hingegen gibt es derzeit nur zwei Interessenten, Bewerbungen sind noch möglich.
Die neuen Stellen sind zwar eine nette Maßnahme und machen offenbar Sinn. Aber der große Wurf ist das nicht.
Wolfgang Ziegler, stv. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für OÖ
Einer Berechnung der Ärztekammer für OÖ zufolge bestünde Bedarf an 70 neuen Kassenärzten – vor allem im Bereich der Allgemeinmedizin, worauf nur eine der nun geschaffenen Stellen entfällt.
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