„Nie wieder Ägypten“

Österreicher wegen Münzen elf Tage im Gefängnis

Österreich
12.01.2024 19:55

Simple Münzen, eigentlich gedacht als Trinkgeld für Kellner, wurden einem Oberösterreicher kürzlich im Ägypten-Urlaub zum Verhängnis. Wegen des doch wertvolleren Kleingeldes verbrachte er seinen Urlaub im Gefängnis von Hurghada.

Wenn einer eine Reise tut - dann wird er manchmal verhaftet. Es ist eine unglaubliche Geschichte, die Robert M. aus Oberösterreich der „Krone“ erzählt. Seinen Namen, das Alter, den Wohnort: All das will Robert, dessen Daten geändert wurden, nicht in der Zeitung lesen. Zu groß ist der Schock darüber, was dem Mühlviertler im Oktober im Urlaub passierte.

Trinkgeld für die Nilkreuzfahrt
Am 14. Oktober habe er samt Freundin in Wien ein Flugzeug bestiegen, so der 37-Jährige. Ziel: eine Nilkreuzfahrt durch Ägypten. Doch der Erholungsurlaub wurde schneller als gedacht zum Horrortrip. Am Airport der Urlauberstadt Hurghada habe man sein Gepäck kontrolliert. Worin Robert laut eigenen Angaben 40 bis 50 ägyptische Münzen hatte. Als Trinkgeld für Kellner, da er alles mit Karte zahle, erzählt er.

Urlaub verwandelte sich in Horrortrip
Sein Pech: Unter den Münzen sollen auch wertvolle gewesen sein. M. wurde von der Freundin getrennt, wurde in einen kleinen Raum gesperrt, musste handgeschriebene Papiere unterzeichnen. Und kam in eine Zelle nahe des Flughafens. Der Vorwurf: Er handle mit Sammlerstücken.

Zitat Icon

Ich hatte keinerlei schlechte Absichten. Ich wollte nicht damit handeln, nur Trinkgeld für die Kellner parat haben. 

Robert M. im Gespräch mit der „Krone“

„Es war ein Horror“, schildert M. die Zustände in dem Gefängnis. Betonboden, Kakerlaken, elf Mitinsassen. Ein Tropfen auf den heißen Stein: „Mit einem Holländer, der zehn Jahre wegen Drogenschmuggels ausgefasst hatte und mit einem Kubaner konnte ich mich wenigstens unterhalten.“

Elf Mitinsassen, keine Hygieneartikel
Gesamt saß der Oberösterreicher wegen seiner „Straftat“ elf Tage in dem beengten Gefängnis. Reden wollte niemand mit ihm, Hygieneartikel oder Ersatzgewand bekam er erst, als seine Frau ihm etwas vorbeibringen durfte. Am Vorabend der Abschiebung erfuhr Robert M. erst, dass er das Land verlassen müsse.

Zitat Icon

Die österreichische Botschaft in Kairo urgierte regelmäßig bei den Behörden. Im Falle eines Verstoßes gegen die Einfuhrbestimmungen ist in Ägypten mit einer langen Anhaltung und intensiven Befragung durch die Polizei zu rechnen. 

Außenamtssprecher Clemens Mantl

„Sammlerstücke“ verschwunden
Vom Gefängnis ging es - „ungewaschen“, wie M. betont - direkt zum Abschiebeflieger. Nun ist M. nur noch froh, wieder in Österreich zu sein. Nach Ägypten möchte er seinen Lebtag allerdings nicht mehr. Die Münzen sind übrigens allesamt weg. Die laut den Polizisten so „wertvollen Sammlerstücke“ kämen ins Museum. Hieß es zumindest ...

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele