Das Jugendamt nimmt einer Wiener Staranwältin die Drillinge weg. Verschweigt sie etwas? Mit Conny Bischofberger spricht Liane Hirschbrich (50) über Muttergefühle, Behördenwillkür und ihren eigenen Anteil am Drama.
Vor dem Wohnblock hinter dem Raimund-Theater steht ihr Porsche Cayenne, aber oben, im 2. Stock, sieht es bescheiden und gemütlich aus. An der Decke baumeln bunte Mickymaus- und Dino-Luftballons, darunter liegen die Drillinge friedlich in ihren Bettchen, jedes mit einem gehäkelten, bunten Tintenfisch. „Das sind Glücksbringer-Puppen“, erklärt Liane Hirschbrich und entschuldigt sich für das Gewusel. Mit dem „Krone“-Team sind zehn Personen in der Wohnung. Die Kinderfrau, ein Freund der Familie, der ältere Bruder der Drillinge und die Mutter. „Gegenüber gibt es noch eine andere Wohnung, in der die Kinderfrau schläft. Dort arbeite ich auch und mein Sohn kann tagsüber drüben lernen.“ Ob wir das Gefühl hätten, dass es den Kleinen hier an irgendetwas fehle? Es ist eine rhetorische Frage. Sie gilt dem Jugendamt, das der Staranwältin drei Tage vor Weihnachten ihre Drillinge abgenommen hat.
„Krone“: Frau Hirschbrich, ganz Österreich fragt sich, wie es das geben kann. Erst nimmt das Jugendamt Ihnen die Kinder weg, dann kommen sie getrennt voneinander in Pflegefamilien, dann zurück ins AKH und schließlich doch wieder zu ihrer Mutter. Wie erklären denn Sie sich dieses Drama?
Liane Hirschbrich sitzt mir an einem kleinen Tischchen gegenüber, auf dem ein Muttergottesbild steht. Darüber hängt ein großes, gerahmtes Farbbild ihres 11-jährigen Sohnes, der in der Ecke am Handy spielt. Nach ein paar Sekunden bricht es schon aus ihr heraus.
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