Aber Luft nach oben

Bericht bestätigt: Wir werden tatsächlich gesünder

Österreich
04.01.2024 12:52

Die Menschen in Österreich leben länger und bleiben auch länger gesund. Zu diesem Schluss kommt der vom Gesundheitsministerium am Donnerstag veröffentlichte Gesundheitsbericht 2022. Wermutstropfen: Rund zwei Drittel der Bevölkerung leiden unter chronischen Krankheiten.

Dem aktuellen Bericht zufolge leben Frauen und Männer in Österreich seit 2005 durchschnittlich jeweils zwei bzw. 2,9 Jahre länger. Sie bleiben auch länger gesund: Männer verbringen 7,4 und Frauen 7,8 Lebensjahre mehr in guter Gesundheit als noch 1991.

Probleme durch Alkohol, Nikotin, falsche Ernährung
Das Ministerium sieht dennoch Handlungsbedarf: 66 Prozent - das sind rund 4,9 Millionen Personen - litten 2019 unter einer dauerhaften Krankheit oder einem chronischen Gesundheitsproblem, 2014 (die Daten wurden für den Bericht 2016 abgefragt) waren es 62 Prozent gewesen. Die Probleme sind großteils auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen, etwa unzureichende Bewegung, eine unausgewogene Ernährung und Alkohol- sowie Nikotinkonsum.

Jeder Vierte hat chronische Rückenschmerzen 
Zu den häufigsten chronischen Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Österreich zählen unter anderem chronische Rückenschmerzen (26 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren), Allergien (20 Prozent), chronische Nackenschmerzen (20 Prozent), Arthrose (13 Prozent), chronische Kopfschmerzen (acht Prozent), Diabetes (sechs Prozent), Depression (sechs Prozent), chronische Bronchitis/COPD (fünf Prozent) und Asthma (vier Prozent).

Wir bleiben länger bei guter Gesundheit
In Summe führen chronische Erkrankungen dazu, dass Frauen derzeit 19,5 und Männer 16,4 Lebensjahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit verbringen. Insgesamt können männliche Neugeborene seit 2019 mit 63,1 Jahren, weibliche Neugeborene mit 64,7 Lebensjahren in guter Gesundheit rechnen. Das ist ein Anstieg von mehr als sieben Jahren seit 1991.

Einkommen und Bildung spielen große Rolle
Die Studie zeigt den großen Einfluss von Einkommen und Bildung auf die Gesundheit. Personen mit geringer formaler Bildung oder niedrigem Haushaltseinkommen haben eine geringere Lebenserwartung und verbringen mehr Lebensjahre in mittelmäßiger oder schlechter Gesundheit. Sie sind häufiger chronisch krank, haben mehr Einschränkungen im Alltag und eine geringere Lebensqualität. So haben Männer und Frauen mit Pflichtschulabschluss eine Lebenserwartung von 76,7 bzw. 82,7 Jahren, Personen mit Matura oder höherem Bildungsabschluss eine von 83,2 bzw. 86,4 Jahren.

Höhere Lebenserwartung bei Männern und Frauen
Dieser Unterschied ist vor allem auf einen ungünstigeren Lebensstil, eine benachteiligte Lebenssituation und eine geringe Inanspruchnahme von Früherkennung und medizinischer Versorgung zurückzuführen. Insgesamt stieg die Lebenserwartung von Männern von 2005 bis 2019 um 2,9 auf 79,5 Jahre, für Frauen um 2,0 auf 84,2 Jahre. Aufgrund der Corona-Pandemie sank die Lebenserwartung dann 2020 und 2021 bei Männern um 0,7 Jahre, bei Frauen um 0,5 Jahre.

Zitat Icon

Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein.

Gesundheitsminister Johannes Rauch

„Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein. Umso wichtiger ist es, dass wir mit der Gesundheitsreform die Versorgung mit Kassenärztinnen und -ärzten verbessern und zusätzliche Mittel in Gesundheitsförderung und Prävention investieren“, meinte Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Donnerstag.

Der erste Gesundheitsbericht war 2016 veröffentlicht worden. Der aktuelle zeigt Entwicklungen seit dem Jahr 2005. Er bezieht sich auf Daten des Jahres 2019, in manchen Bereichen wurden auch die Jahre 2020 und 2021 einbezogen.

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