Kein Neujahrsfrieden

Nun suchen auch Russland wieder Attacken heim

Ausland
30.12.2023 09:22

Eine Nacht, nachdem die schwersten Luftschläge seit Kriegsbeginn in der Ukraine verzeichnet wurden, hat Russland erneut Attacken durchgeführt. Russische Kampfdrohnen flogen mit mehrfachen Richtungswechseln über das Land, meldet die ukrainische Luftwaffe. Aber auch im Aggressor-Staat ist die Lage angespannt - dort will man 32 „ukrainische“ Drohnen vom Himmel geholt haben. Betroffen sei auch das Gebiet Moskau.

In Russland wird traditionell am 31. Dezember der Jahreswechsel pompös gefeiert - mit Weihnachtsbaum, Geschenken, Böllern, Raketen, deftigem Essen und reichlich Alkohol. Zum Feiern sieht die Lage nun allerdings einen Tag vor dem großen Fest wohl auch dort nicht aus - auch wenn der Kreml der Bevölkerung regelmäßig zu vermitteln versucht, dass eh alles in Ordnung sei.

Die russische Nationalgarde patrouilliert im Moskauer Stadtzentrum. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Die russische Nationalgarde patrouilliert im Moskauer Stadtzentrum.

Über dem russischen Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine war in der Nacht auf Samstag die Flugabwehr im Einsatz, wie Gouverneur Alexander Bogomas mitteilte. Seinen Angaben nach wurden fünf anfliegende ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, außerdem seien 13 Geschosse aus ukrainischen Mehrfachraketenwerfern abgewehrt worden. 

Todesopfer in russischer Stadt Belgorod
In der russischen Stadt Belgorod traf eine Drohne ein privates Einfamilienhaus, schreibt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram. Dadurch sei ein Mann ums Leben gekommen, vier weitere Menschen wurden demnach verletzt, darunter ein zehnjähriges Kind. Sie wurden mit Schrapnellwunden ins Krankenhaus eingeliefert.

Gladkow postete Aufnahmen aus Belgorod:

Aufräumarbeiten in der Ukraine
In der Ukraine gehen unterdessen die Aufräumarbeiten nach dem schweren russischen Bombardement in der Nacht zum Freitag weiter. Etwa 30 Menschen wurden getötet und um die 160 verletzt, lautet die vorläufige Bilanz. An der Front im Osten und Süden rechnet das ukrainische Militär am 675. Kriegstag weiter mit russischen Sturmangriffen.

Schlimme Drohgebärden aus Russland
Geht es nach dem russischen UNO-Botschafter Wassili Nebensja, dürfte das Schlimmste noch bevorstehen. „Daraus lässt sich nur eine Schlussfolgerung ziehen und die ist für unsere Feinde enttäuschend: Die militärischen Pläne des Kiewer Regimes haben sich als komplettes Fiasko erwiesen. Macht euch daher in der nächsten Zeit auf die schlimmsten Nachrichten gefasst“, drohte Nebensja am Freitag (Ortszeit) bei der Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates in New York.

Polizisten stehen in der ukrainischen Stadt Odessa in der Nähe eines Hochhauses, das bei einem Raketenangriff getroffen wurde. (Bild: APA/AFP/Oleksandr GIMANOV)
Polizisten stehen in der ukrainischen Stadt Odessa in der Nähe eines Hochhauses, das bei einem Raketenangriff getroffen wurde.

Verzweifelter Biden fordert weitere Hilfen
US-Präsident Joe Biden forderte unterdessen den Kongress erneut eindringlich auf, weitere Mittel für Kiew zu bewilligen. „Bei diesem Kampf steht weit mehr auf dem Spiel als nur die Ukraine“, mahnte Biden. „Er betrifft das gesamte NATO-Bündnis, die Sicherheit Europas und die Zukunft der transatlantischen Beziehungen.“

Mit ihrer militärischen Hilfe hätten die USA dazu beigetragen, viele Menschenleben zu retten, betonte er. „Aber wenn der Kongress im neuen Jahr nicht dringend handelt, werden wir nicht in der Lage sein, weiter die Waffen und lebenswichtigen Luftverteidigungssysteme zu liefern, die die Ukraine zum Schutz ihres Volkes benötigt. Der Kongress muss handeln, und zwar ohne weitere Verzögerung.“ 

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