16-Jähriger als Mörder

Obdachlose getötet: „Phantom“ von Polizei gefasst

Nachrichten
14.12.2023 15:05

Die dramatische Mordserie an Obdachlosen in der Bundeshauptstadt wurde offenbar gelöst. Der 16-jährige Bursche stellte sich selbst der Wiener Polizei. Die Hintergründe sind teilweise noch unklar, die Ermittlungen laufen weiter.

Es war eine unheimliche Serie, die Wien in Unruhe versetzte. Eine Chronologie der Bluttaten:

  1. Am 12. Juli wurde ein 56-Jähriger auf einer Parkbank am Donau-Treppelweg nahe des Handelskais mit mehreren Stich- und Schnittverletzungen tot aufgefunden.
  2. Nur zehn Tage später - am 22. Juli - kam es dann schon zum zweiten Angriff. Eine Obdachlose wurde im Venediger-Au-Park ebenfalls mit einem Messer attackiert. Die 51-jährige Frau überlebte dank einer perfekten Rettungskette knapp.
  3. Zur letzten tödlichen Gewalttat kam es schließlich am 9. August am Hernalser Gürtel. Auch hier wurde von dem Phantom auf einen schlafenden Obdachlosen (55) brutal eingestochen. So wie bei der ersten Bluttat erlag der Mann seinen schweren Verletzungen.
Der mutmaßliche Täter wurde auch von Kameras ertappt.
Der mutmaßliche Täter wurde auch von Kameras ertappt.(Bild: Krone KREATIV)

Zu jenem Mann, der sich am 11. Dezember bei der Polizei gestellt und angegeben hatte, für die Obdachlosen-Morde in Wien verantwortlich zu sein, kommen immer mehr Details ans Licht.

Wie die Polizei bekannt gab, kommt der 16-Jährige aus zerrütteten Familienverhältnissen, habe nach Aufmerksamkeit gesucht und war bei den Taten von innerer Unruhe, Traurigkeit und Wut getrieben.

Es gebe zwar nicht den einen konkreten Auslöser für seine Tathandlungen. Aber: „Man kann aufgrund der Ermittlungen sagen, dass sich seine Privatsituation verschlechtert hat, er zum einen die Schule abgebrochen hat und sich zum anderen seine Drogensucht verschlimmert hat.“

Vor Taten bereits eskaliert
Bei seiner stundenlangen Vernehmung im Beisein seines Anwalts Manfred Arbacher-Stöger habe er angegeben, dass er seit seinem 16. Lebensjahr Drogen konsumiere, darunter auch harte Drogen wie Heroin und Kokain. „Am 12. Juli hat er dann gezielt nach Menschen Ausschau gehalten, die im Wesentlichen drei Kriterien erfüllt haben: die leichte Verfügbarkeit, zum anderen eine Ungestörtheit (also keine Zeugen) und das Dritte, die Wehrlosigkeit“, sagten die Ermittler. Dabei kamen zwei Obdachlose zu Tode.

Aber auch vor den Taten war er kein unbeschriebenes Blatt. Im September 2023 war er etwa aufgrund seiner Drogensucht Beamten aufgefallen. „Ein Streit mit seiner Mutter ist ebenfalls im September eskaliert, wo er diese im Zuge des Streits verletzt hatte“, so die Polizei weiter. Dafür musste er sich auch schon vor Gericht verantworten. Der Prozess läuft weiter!

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