Vor Weihnachten machen die Händler einen beträchtlichen Teil ihres Jahresumsatzes von 250 Millionen Euro. An vielen Stellen ist die Nachfrage nach Spielzeug heuer wieder gut, z. B. Barbie, Quizspiele und große Lego-Sets.
Weihnachten ist für den Spielwarenhandel die wichtigste Zeit des Jahres. „40 Prozent des Umsatzes machen wir von Oktober bis Dezember“, betont Fachgruppen-Obmann Johannes Schüssler. Auch heuer ist die Nachfrage gut. 250 Millionen Euro geben die Österreicher jährlich für Spielzeug in Fachgeschäften aus.
Trotz sinkender Kauflust landen viele Geschenke unter dem Christbaum. „Nur bei sehr teuren Produkten über 150 Euro wird etwas gespart“, weiß Schüssler. Sehr beliebt sind neben Spielzeug zum alleinigen Vergnügen auch gesellige Brettspiele. „Während es sonst teils kleine Rückgänge gibt, ist die Kategorie der Brettspiele sogar um 10 Prozent gewachsen“, sagt Piatnik-Chef Dieter Strehl. Händlerin Heidi Heinz fügt hinzu: „Die Feiertage nutzen viele Familien gerne zum gemeinsamen Spielen.“
Unter anderem auch Quiz und Rätselspiele sind gefragt. Bei Ravensburger setzt man auf Krimi und Exit. Geschäftsführer Yasin Ates: „Mysteriöse Fälle zu lösen, bleibt ein Dauerhit.“ Ravensburger hat z. B. ein Escape-the-Room-Spiel im Sortiment. Hier gilt es auch, gemeinsam zu denken und zu kooperieren, um zu gewinnen.
Unter den Quizspielen ist im Handel auch Smart 10 weiter beliebt. Piatnik-Chef Dieter Strehl brachte heuer eine rot-weiß-rote Österreich-Variante heraus, die vielerorts vergriffen ist. „Die Gesellschaft war noch nie so verspielt wie jetzt, und es gab auch noch nie so viele Möglichkeiten“, sagt Strehl. Auch Erwachsene sind als Kunden wichtiger geworden. Heidi Heinz bestätigt das: „Lego fängt z. B. bei Anderthalbjährigen an, doch auch das Angebot für Ältere wurde ausgebaut.“ Der dänische Konzern hat im Vorjahr mit weltweit 8,7 Milliarden Euro Umsatz den Rekord 2021 erneut um 17 Prozent übertroffen, heuer bleiben die Erlöse auf dem Niveau.
Film „Barbie“ brachte satte Umsatz-Zuwächse
Starke Marken prägen generell die Spielzeugwelt. Im Sommer war der neue Barbie-Film mit einem Einspielergebnis von 1,4 Milliarden Dollar ein Erfolg. Anne Polsak von Hersteller Mattel: „Dieser Trend hielt auch nach dem Sommer an, es laufen einige Kooperationen, und Händler platzieren Barbies prominent in den Shops.“ Mattel schaffte einen weltweiten Umsatzrekord, auch weil Ältere aus Erinnerung und Nostalgie zuschlagen. Vor Weihnachten sind größere Produkte wie Barbie-Traumhäuser gefragt. Zudem verdient Mattel mit Hot Wheels Jahr für Jahr gut mit kleinen Kunden.
Jene kleinen Kunden sind auch immer häufiger Sammler und Tauscher - ein weiterer Trend, mit dem junge Fans auch gebunden werden. Bei Ravensburger ist etwa „Disney Lorcana“ neu, auch Pokémon ist noch beliebt.
Für die Zukunft ist die Branche optimistisch: „Wir sehen auch, dass der stationäre Handel wieder mehr gefragt ist“, sagt Schüssler. Und auch der Monat Jänner ist wichtig, denn hier lösen die schon etwas älteren Kinder ihre Geschenkgutscheine ein.
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