Österreicherinnen und Österreichern bereiten derzeit die Inflation, der politische Islam und das Zusammenleben mit zugewanderten Menschen Sorgen. Das ist eines der Ergebnisse des Integrationsbarometers, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
So sind 73 Prozent der Befragten der Ansicht, dass Integration in Österreich eher oder sehr schlecht funktioniert. Am kritischsten bewerten die 1000 österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ab 16 Jahren das Zusammenleben mit Muslimas und Muslimen. Positiver wird hingegen das Zusammenleben mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen beurteilt. Damit sind zu Beispiel das gemeinsame Wohnen und gemeinsame Schulbesuche gemeint.
Besser funktioniert die Integration den Befragten nach vergleichsweise am Arbeitsplatz und in Einkaufsvierteln. Sorgen bestehen vor allem in den Bereichen kulturelle und sprachliche Unterschiede (57 Prozent), der Einstellung gegenüber Frauen (53 Prozent) und Gewaltbereitschaft sowie Kriminalität (51 Prozent). Die Integrationsbereitschaft von Migrantinnen und Migranten steht an vierter Stelle.
Sprache und Gesetze für Integration wichtig
Aus Sicht der Österreicherinnen und Österreicher sind unter anderem die Kenntnis und Anerkennung von Werten und Gesetzen, das Ausüben eines Berufs sowie gute Kenntnisse der deutschen Sprache ausschlaggebend für eine gelungene Integration. Um Grundkenntnisse in Deutsch zu erwerben, soll es 82 Prozent nach eine bestimmte Frist geben. Sechs von zehn Personen sehen Zuwanderinnen und Zuwanderer stärker in der Pflicht, einen Anteil an der Integration zu leisten.
Eine Mehrheit (58 Prozent) meint, dass sich der gesellschaftliche Zusammenhalt im vergangenen Jahr insgesamt verschlechtert hat. Zudem könne das Land den Zugzug von Flüchtlingen und Asylsuchenden nicht gut bewältigen. Die deutliche Mehrheit (67 Prozent) spricht sich zugleich für stärkere staatliche Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung aus.
Weitere Sorgen
Darüber hinaus bereitet den Österreicherinnen und Österreichern der Umfrage nach vor allem die Inflation Sorgen. Fast 48 Prozent machen sich Sorgen um steigende Preise. Fast jede dritte Person (32 Prozent) ist über Engpässe in der Gesundheitsversorgung und Pflege beunruhigt.
Die Studie hat der Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) durchgeführt. Das Integrationsbarometer gibt es seit 2015, es soll gesellschaftliche Stimmungen erheben, um Zahlen und Fakten für die Integrationsarbeit liefern zu können.
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