Täter psychisch krank

Einweisung wegen 1,80 Euro Ladendiebstahl

Der Wert der Beute war lächerlich gering, aber es war nicht der erste Konflikt mit dem Gesetz des unsteten 29-Jährigen.

(Bild: Martin Schutt)

Der Versuch, einen Maxi-King-Riegel und einen billigen Energydrink zu stehlen, wäre an sich noch nicht schlimm gewesen. Weil der 29-Jährige aber auch eine Angestellte, die ihn zur Rede stellte, eine Ohrfeige verpasste, war der Tatbestand des räuberischen Diebstahls erfüllt. Noch dazu ist er Wiederholungstäter.

Einen Schokoriegel und einen billigen Energydrink um insgesamt 1,80 Euro wollte ein 29-Jähriger Ende April aus einem Linzer Diskonter mitgehen lassen. Eine Angestellte ertappte den Somalier ohne steten Wohnsitz aber dabei. Als sie ihn damit konfrontierte, ohrfeigte er sie: Festnahme wegen des Vorwurfs des räuberischen Diebstahls. Seit jenem Tag im April wartete der wegen Diebstahls schon zweifach Vorbestrafte auf seinen Prozess, der am Montag stattfand.

Schon öfter aufgefallen
Der junge Mann war nicht nur wegen Eigentumsdelikten in Konflikt mit dem Gesetz geraten. Er war zuvor seinem Anwalt zufolge mit dem Zug quer durch Österreich gereist und besonders auf Wiener Bahnhöfen schon öfters durch seine unberechenbare und provozierende Aggression aufgefallen. Reisenden hatte der Somalier das Handy aus der Hand geschlagen. Ein anderes Mal war er ohne Vorwarnung einer Familie mit Kindern gegenüber in einem Lift aggressiv geworden. Für eine Unterbringung oder Festnahme hatten die Vergehen aber nie ausgereicht.

Gutachten stellte Schizophrenie fest
Ein psychologisches Gutachten diagnostizierte bei dem Ostafrikaner paranoide Schizophrenie – er sei zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig gewesen. Außerdem sei es sehr wahrscheinlich, dass er schon in naher Zukunft eine schwere Tat verüben könnte, aufgrund seiner Erkrankung sei er eine tickende Zeitbombe.

Kurzer Prozess
Das Verfahren war kurz und schmerzlos – nach nicht einmal einer Stunde stand fest, dass der 29-Jährige, der von drei Beamten bewacht wurde, auf unbestimmte Zeit in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen wird. Das Urteil ist rechtskräftig.