Sie hatte sich einen Aufkleber mit dem Spruch „Sei fair zu mir“ auf ihr Oberteil geklebt, sprach dann mit ruhiger Stimme zu den Mitarbeitern: Sabine Eiblmaier. Die Betriebsratschefin von Interspar Österreich ist die Stimme von fast 10.000 Mitarbeitern. Am Mittwoch in der Früh gab sie sich bei einer Betriebsversammlung in Wels kämpferisch.
Das Reinigungsteam war noch mit den letzten Arbeiten im Eingangsbereich des Interspar-Marktes in der Oberfeldstraße in Wels beschäftigt, die Vitrine des Restaurants bereits gefüllt - nur ein Stehtisch im Eingangsbereich störte das Bild kurz vor dem Aufsperren des Geschäfts.
Dahinter nahmen Interspar-Betriebsratsvorsitzende Sabine Eiblmaier, GPA-Gewerkschafter Wolfgang Gerstmayer und Betriebsrätin Gerda Deutsch Aufstellung, um das Wort zu ergreifen und umfassend zu informieren - 25 Minuten lang.
Grund für die Betriebsversammlung? Bislang wurden den Handelsmitarbeitern 5% Lohnerhöhung und eine Einmalzahlung von 800 € bei den Kollektivvertragsverhandlungen geboten. „Verantwortungslos“ und „respektlos“ sagt Gerstmayer dazu, „das spottet jeder Beschreibung“.
Es geht nicht um Luxusautos, sondern darum, das Leben zu finanzieren. Wir wollen eine Abgeltung für das, was wir geleistet haben.
Sabine Eiblmaier, Betriebsratsvorsitzende Interspar
Bild: Markus Wenzel
„Wir kommen nicht weiter“, betont Eiblmaier, die selbst am Verhandlungstisch sitzt. Sie fragt: „Was sollen wir mit der Einmalzahlung? Zahlt ihr eure Miete auch nur einmal im Jahr?“
Mittels Handzeichen wurde einstimmig ein Streikbeschluss gefasst. Am 28. November wird weiterverhandelt.
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