Die Straßenblockaden der Klimakleber hatten am Mittwoch eine bedenkliche Nebenwirkung: Wegen des von ihnen ausgelösten Staus mussten die Rettungszufahrten des AKH gesperrt werden. „Patienten wurden umgeleitet“, heißt es von der Wiener Berufsrettung.
Es dürfte nicht ihre Absicht gewesen sein, aber irgendwo muss es eine Grenze geben. Am Mittwoch haben Aktivisten der Letzten Generation wieder mehrere Straßen in Wien blockiert. Beim Karlsplatz sowie am Gürtel.
„Durch eine Verkehrsbehinderung im Bereich der Kreuzung Währinger Gürtel/Sechsschimmelgasse kam es zu einem Rückstau bis über die Rettungszufahrt des AKH Wien hinaus. Darauf hat man von Seiten der Berufsrettung Wien und des Wiener Gesundheitsverbundes sofort reagiert. Die Rettungsteams wurden mittels Funk über die Verkehrsbehinderung informiert und haben die Patienten in andere Spitäler gebracht“, erklärt Corina Had von der Berufsrettung Wien.
Wie lange die Sperre gedauert hat und wie viele Patienten in andere Kliniken gebracht werden mussten, darauf will die Blaulichtorganisation nicht genau eingehen.
„Wie immer bei derlei „Umroutungen“ blieb diese ebenso lange aufrecht, bis sich die Verkehrsbehinderungen aufgelöst haben“, so Had.
„Wir haben wie immer die Leitstelle eine halbe Stunde vor der Blockade informiert. Dass Patienten nicht mehr ins Spital kommen können, ist nicht unsere Absicht“, sagt ein Sprecher der Letzten Generation. Der Vorfall ändere an der Taktik der Straßenbesetzungen nichts, heißt es.
Im Gegenteil: Weil sie mit ihren Anliegen nicht durchkommen, haben die Öko-Kämpfer eine härtere Gangart angekündigt. Sie haben die „Kooperation“ mit der Polizei aufgekündigt. Heißt: Die Aktivisten werden sich künftig nur noch wegtragen lassen.
„Konkret bedeutet dies, dass wir ab Mittwoch nicht mehr selbstständig zum Arrestantenwagen gehen und bei der Festnahme nicht mehr mitwirken werden. Wir werden weiterhin unsere Ausweise vorzeigen, aber darüber hinaus keine aktive Kooperation mit der Polizei leisten“, heißt es in einer Aussendung.
Für Freitag ist ein vorläufiger Höhepunkt der Wien-Welle geplant. Etwa 100 Aktivisten wollen sich um 14 Uhr beim Praterstern treffen. Und sich dort auf die Fahrbahnen setzen.
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