Grenzzaun beschädigt
Litauen: Schleusung von Migranten fehlgeschlagen
Litauische Grenzschützer haben am Wochenende den Versuch von Migranten, illegal aus Weißrussland einzusickern, vereitelt. Videoaufnahmen von dem Vorfall legen die Vermutung nahe, dass weißrussische Sicherheitskräfte den Grenzübertritt organisiert hatten.
In einem Video, welches die Grenzschutzbehörde am Montag veröffentlichte, sieht man zunächst zwei maskierte Männer in Tarnkleidung zum Zaun marschieren. Danach beginnen die beiden, ein Loch in die Barriere zu schneiden.
Nach getaner Arbeit laufen die beiden Personen wieder in Richtung Wald und deuten einer Gruppe von Migranten, sie mögen durch die Lücke nach Litauen einsickern.
Bei Eintreffen von Grenzwachen Flucht ergriffen
Doch dieses Unterfangen blieb erfolglos, denn beim Eintreffen einer alarmierten Grenzstreife flohen alle auf weißrussisches Territorium und verschwanden im Wald.
Litauen ist an seiner Grenze zu dem mit Russland eng verbündeten Weißrussland seit 2021 mit Migranten konfrontiert, die unerlaubt in die EU einreisen wollen. Der Baltenstaat beschuldigt wie Polen und Lettland den weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben.
Heuer bisher 85 Versuche, Zaun zu beschädigen
Die Länder haben deshalb den Schutz der Grenze verstärkt und physische Barrieren errichtet. Nach Angaben des Grenzschutzes wurden in Litauen in diesem Jahr bisher 85 Versuche registriert, den Zaun vorsätzlich zu beschädigen - gegenüber 467 Fällen in 2022.
Finnland wirft Moskau forcierte Grenzübertritte vor
Russland greift offenbar derzeit ebenfalls auf Migranten als Waffe zurück. Denn Finnland und Estland haben in den vergangenen Tagen und Wochen eine Zunahme der Zahl von Migranten aus Russland verzeichnet. Finnland hat als Reaktion darauf vier seiner neun Grenzübergänge zu Russland geschlossen.
Moskau weist die Vorwürfe Finnlands zurück, Migranten ohne Papiere über die Grenze zu schleusen, um das seit April zur NATO gehörende Nachbarland zu destabilisieren. „Wir lassen derartige Anschuldigungen nicht gelten“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. „Grenzübergänge werden von denen genutzt, die das Recht dazu haben“, fügte er hinzu. Die finnischen Vorwürfe bezeichnete als „an den Haaren herbeigezogen“.
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